SW tauscht Auszubildende für Praktika zwischen dem Hauptsitz in Deutschland und dem US-Werk aus (von links): Ben Carlson, Ausbilder im US-Werk, Luca Bantle, Nathan Hoffmann, Mitchell White, Sarah Conrad, Olivian Balan und Daniel Rozic, Ausbilder in Waldmössingen, beim Treffen im Oktober 2022 . Foto: Fritsche

Unternehmen bilden Berufseinsteiger gerne aus, weil sie so die benötigten Fachkräfte heranziehen können. Zudem lernen sich beide Seiten während der Ausbildungszeit gut kennen und wissen, worauf sie sich bei einer längeren Zusammenarbeit einlassen.

Die Unternehmen der Raumschaft Schramberg sind in Bereichen tätig, bei denen die Berufe der dualen Ausbildung besonders gefragt sind. Eine Umfrage unserer Redaktion bei den Betrieben ergab, dass ein Reihe von ihnen noch freie Ausbildungsplätze in interessanten und gefragten Berufen haben.

Schramberg-Waldmössingen

So hat zum Beispiel die Engeser GmbH in Waldmössingen (zur Zeit 14 Auszubildende) für 2023 noch offene Stellen in den Ausbildungsberufe Mechatroniker, Maschinen- und Anlagenführer sowie Fachkraft für Lagerlogistik. „Die Ausbildungsplätze im kaufmännischen Bereich sind deutlich einfacher zu besetzen als die technischen“, berichtet Personalleiter Thomas Katz.

Mehr Anstrengungen

Glatthaar Keller, ebenfalls in Waldmössingen (zur Zeit zwölf Auszubildende und zwei Studenten), bietet neben kaufmännischen und technischen Berufen auch Ausbildungen zum Bauzeichner und Mediengestalter an. Die meisten Ausbildungsplätze für 2023 konnten besetzt werden. „Allerdings müssen für die Besetzung der offenen Ausbildungsplätze und den Eingang guter Bewerbungen mehr Anstrengungen unternommen werden, als es früher der Fall war“, erklärt Sibylle Hanisch, Leiterin Personalmanagement.

Bewerberzahlen stark gesunken

Die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW) (zur Zeit 82 Auszubildende und vier Studenten) sucht in 2023 insbesondere noch Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Mechatroniker, Elektroniker, Studenten für das duale Studium, Fachrichtung Informatik. „Seit den letzten Jahren gehen die Bewerberzahlen stark zurück. Zurückzuführen ist dies auf eine gewisse Orientierungslosigkeit der Schüler. Praktika sind aufgrund von Corona ausgefallen und die Schüler sind auf der Suche nach dem für sie geeigneten Beruf. Des Weiteren streben immer mehr Schüler das Abitur an“, stellt Personalbetreuer Ausbildung Dirk Christen fest.

Schramberg-Sulgen

Kern-Liebers (105 Auszubildende und Studenten) sucht für den Ausbildungsstart 2023 noch Bewerber für Elektroniker mit Fachrichtung Betriebstechnik, Industriemechaniker und Fachkraft für Lagerlogistik. „Nach der Ausbildung wird Fleiß, Motivation sowie Ehrgeiz gefördert und einer beruflichen Weiterentwicklung und spannenden Aufgaben steht nichts mehr im Wege“, versichert Ausbildungsleiter Andreas Bitzer. Die Magnetfabrik MS-Schramberg (zur Zeit 26 Auszubildende und zwei Studierende) bietet 2023 noch Chancen für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Maschinen-/Anlagenführer, Verfahren-, Industrie- Werkzeugmechaniker. Ausbilder Manuel Schneider verweist auf eine überdurchschnittlich hohe Übernahmequote und ein breites Einsatzfeld.

Die Maurer Gruppe (zur 63 Auszubildende und zwei Studenten an allen Standorten) hat unter anderem einen Schwerpunkt beim Beruf des Anlagenmechanikers. Auszubildende zum Klempner sind außerdem sehr gefragt.

Fast alle Plätze 2023 vergeben

Bei Trumpf Laser (zur Zeit 73 Auszubildende und neun Studenten) sind für 2023 schon fast alle Ausbildungsplätze vergeben „Lediglich in den Berufsbildern Fachlagerist und Fachkraft für Lagerlogistik sind noch offene Stellen vorhanden“, berichtet Ausbildungsleiter Gunar Haizmann. Im übrigen sind bei Trumpf alle wichtigen technischen Berufe in der Ausbildung vertreten.

Bei der Schweizer Electronic AG (zehn Auszubildende bzw. Studierende) haben zur Zeit im technisch-gewerblichen Bereich Interessenten für die Berufe Oberflächenbeschichter und Fachkraft für Lagerlogistik besonders gute Chancen. „Im kaufmännischen Bereich haben wir unserer Stellen bereits besetzen können“, erklärt Personalleiter Martin Graf.

Auch hGears (circa 30 Auszubildende) im Brambach hat 2023 noch spannende Ausbildungsstellen frei: „Sowohl in den kaufmännischen als auch in den technischen Bereichen“, präzisiert Werksleiter Markus Munz.

Extras der Unternehmen

Engeser wirbt mit flachen Hierarchien, kurzen Entscheidungswege und familiärem Miteinander um Auszubildende. MS-Schramberg hat eine eigene Azubi-Website www.azubiwerden.de und eine frühe Einbindung in betriebliche Abläufe. Glatthaar lockt mit Tankgutschein, betrieblicher Krankenversicherung und Urlaubsgeld. Bei SW können sich die Auszubildenden im zweiten Ausbildungsjahr für einen vierwöchigen Praktikumsaufenthalt bei den Tochterfirmen in den USA und China bewerben.

Verkürzung angeboten

Kern-Liebers bietet den Auszubildenden an, die Ausbildung bei guten Leistungen um ein halbes Jahr zu verkürzen. Die hGears verweist auf das eigene Ausbildungszentrum, Jobrad-Leasing oder eigene Kantine mit stark subventionierten Preisen an, Trumpf auf selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten im Team sowie Auslandsaufenthalten.

Die Maurer Gruppe unterstützt die Weiterbildungen zum Beispiel zum Meister, Techniker oder Bachelor.