Wolfgang Richau - Mitglied bei MEHRSi, Andreas Hauser von der Firma Rieder, Monika Schwilll, Gründerin und Geschäftsführerin von MEHRSi, Sven Bahlinger vom Straßenbauamt, Landrat Günther-Martin Pauli und Manfred Haug, Bürgermeister von Rangendingen (von links) haben sich auf der Straße ein Bild von dem Unterfahrschutz gemacht. Foto: Landratsamt/Hahn

Er verhindert, dass gestürzte Zweiradfahrer unter den Leitplanken durchrutschen und sich dabei schwere Verletzungen zuziehen: der Unterfahrschutz für Motorradfahrer.

An der Landesstraße 391 zwischen Grosselfingen und Rangendingen ab der Einmündung der K 7164 nach Weilheim werden aktuell die bereits bestehenden Leitplanken entsprechend nachgerüstet.

Laut Mitteilung des Landratsamts Zollernalbkreis wird auf einer Strecke von 800 Meter Länge der Unterfahrschutz unter den vorhandenen Schutzplankenholmen montiert. Er schließt die Lücke zwischen Boden und normalem Schutzplankenholm. Der Unterfahrschutz ist eine federnd angebrachte Stahlplanke, die im Falle einer Kollision Aufprallenergie absorbiert und ein Durchrutschen wirkungsvoll verhindert. Dadurch droht keine Berührung mit dem scharfkantigen Stützpfosten mehr.

Kritische Kurven werden entschärft

„Wir sind ein kurvenreicher Landkreis, der zahlreiche Motorradfahrerinnen und Fahrer anzieht. Durch die Anbringung des Unterfahrschutzes werden kritische Kurven und Unfallhäufungsstellen entschärft und die Verkehrssicherheit deutlich erhöht“, so Landrat Günther-Martin Pauli, der die Baustelle gemeinsam mit Rangendingens Bürgermeister Manfred Haug und Monika Schwill, Gründerin und Geschäftsführerin von MERHSi besuchte.

Die gemeinnützige GmbH MEHRSi unterstützt das Projekt mit bis zu 10 000 Euro – MEHRSi steht für MEHR Sicherheit und wurde 2003 als gemeinnützige Organisation in der Nähe von Köln gegründet.

Motorradfahrer aus dem Landkreis gab den Anstoß

Die Kosten für die Umrüstung belaufen sich auf rund 37 000 Euro, den Restbetrag trägt das Land Baden-Württemberg. Die Strecke zum Nachrüsten gemeldet hatte Wolfgang Richau aus dem Zollernalbkreis, selbst Motorradfahrer und MEHRSi-Mitglied.

Im Zollernalbkreis gab es im Jahr 2021 86 Motorradunfälle, bei denen 25 Personen schwer verletzt und zwei getötet wurden. An zahlreichen Straßen im Zollernalbkreis wurden in den vergangenen Jahren Schutzplanken mit einem Unterfahrschutz bereits installiert. Hierzu zählen unter anderem der Lochenpass bei Weilstetten, der Stich zwischen Thanheim und Onstmettingen sowie der Dobel zwischen Tieringen und Laufen.