Es ist ein blasser Regenbogen vor dunklem Himmel. Aber die Zuversicht im Land hat etwas zugenommen. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg/Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Kriege, Inflation, Klimawandel – die Aussichten für 2024 sind alles andere als positiv. Dennoch sind die Menschen im Land etwas besser gestimmt als noch vor einem Jahr.

Es ist kein Lichtblick, aber doch ein Silberstreif am Horizont. Zum Jahresende sind die Baden-Württemberger etwas hoffnungsvoller gestimmt als noch vor drei Monaten. 31 Prozent der Befragten im aktuellen BaWü-Check, einer Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach im Auftrag der baden-württembergischen Tageszeitungen, blickt dem neuen Jahr mit Hoffnung entgegen. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. Damals war der Anteil der Optimisten unter dem Eindruck von Krieg, Inflation und Sorgen um die künftige wirtschaftliche Entwicklung auf 21 Prozent eingebrochen – ein Wert, der selbst zur Hochphase der Pandemie nicht erreicht wurde.

 

Allerdings sind die Sorgen und Ängste in der Bevölkerung nach wie vor groß. 29 Prozent der Befragten blicken mit Skepsis auf das neue Jahr, 27 Prozent mit Befürchtungen. Dabei sind jüngere Menschen naturgemäß deutlich optimistischer als Ältere: In der Gruppe der 18 bis 29-Jährigen liegt der Anteil der Hoffnungsvollen bei 50,7 Prozent. Befragt wurden 1011 Menschen im November und Dezember, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung im Land abbilden.

Der Streit in der Ampel konkret ums Gebäudeenergiegesetz hat allerdings eine tiefe Verunsicherung hinterlassen. Eine Mehrheit (56 Prozent) weiß nicht so genau, was von den Plänen der Politik zu halten ist. Die Menschen sind ratlos, was sie für die Zukunft des Heizens angeht. Zugleich findet eine Mehrheit (57 Prozent), dass der Staat bei Themen wie Heizen, Bauen und Sanieren nur einen Rahmen vorgeben sollte und die Bürger selbst über die konkrete Umsetzung entscheiden können. Ähnlich, wie es jetzt im aktuellen Gebäudeenergiegesetz der Fall ist.

In der Abwägung zwischen Naturschutz und Bauvorhaben gibt es kein ganz einheitliches Bild. 59 Prozent sind zwar der Auffassung, dass Naturschutz nicht für neues Bauland gelockert werden sollte. 42 Prozent finden es richtig, wenn Bauvorhaben zum Schutz von seltenen Tieren gestoppt werden. Beim Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen finden wiederum 41 Prozent, dass der Bau Vorrang vor Landschafts- und Artenschutz haben soll. Die Rückkehr des Wolfs im Land wird indessen überwiegend positiv bewertet.