Am Hauptbahnhof startet das Bauprojekt. Foto: Kupferschmidt

Noch ist nur Schutt und Erde auf dem Gelände am Hauptbahnhof zu sehen. Aber schon bald geht es los mit dem Bauprojekt – das Stadtbild wird durch einen Bio-Markt und einen neuen Discounter ergänzt.

Freudenstadt - "Es war ein sehr, sehr langer Weg", sagte Oberbürgermeister Julian Osswald beim Termin zum symbolischen Spatenstich am Hauptbahnhof. Seit mehr als 15 Jahren verhandelte die Stadt mit der Deutschen Bahn (DB) über das Grundstück. Aber am Freitag konnte der offizielle Baustart des Projektes erfolgen, und im Herbst 2023 sollen auf der freien Fläche ein Netto-Discounter und ein "Denns BioMarkt" fertig gestellt sein.

Neben dem OB nahmen an dem Termin zum offiziellen Baustart unter anderem teil: Der Investor und Geschäftsführer der Gesellschaft für Immobilien PMG, Helmut Teuber, sowie seine Tochter Jana Teuber-Baines, Jürgen Koritko von Denns Bio-Markt, Irina Merenca von Netto, Bernd Wittendorfer von der Volksbank, Architekt Peter Pfeffer, Klaus Schuler vom gleichnamigen Bauunternehmen und Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung.

Bislang kein Bio-Markt in Freudenstadt

"Im ganzen Gebiet gibt es hier noch keinen Supermarkt, den man fußläufig erreichen kann", sagte Osswald. Der OB freut sich, dass bald zwei Märkte die Einzelhandelslandschaft von Freudenstadt ergänzen, mit Angeboten, die bisher noch nicht vorhanden waren. In Sachen Bio-Märkte gab es bislang eine Angebotslücke in Freudenstadt. Und das, obwohl die Nachfrage nach Bioprodukten steigt. Die beiden neuen Einkaufsmärkte sind bald für noch mehr Anwohner notwendig: Denn im direktem Umfeld entstehen zahlreiche weitere Wohnungen. In Zukunft entwickelt sich ein Baugebiet für bis zu 1000 Einwohner.

Langer Weg zum Ziel

"Wir können hier sagen, ›was lange währt, wird gut‹", so Osswald. Das Planverfahren laufe bereits seit 2019, der Gemeinderat hatte den Rahmenplan im Januar 2021 und das Bebauungsplan-Verfahren im Mai 2021 eingeleitet. Acht Jahre ist die Stadt bereits mit der PMG im Gespräch. Diese Geduld des Investors wisse er zu schätzen, sagte Osswald. Teuber entgegnete, man müsse als Projektleiter leidensfähiger und dynamischer werden.

Eidechsen mussten umgesiedelt werden

Bevor es mit dem Bau am Hauptbahnhof losgehen konnte, mussten tierische "Bewohner ausziehen", erzählte Osswald. Die Eidechsen konnten an einen neuen Platz versetzt werden. Genauso wie die Vögel, die sich dort angesiedelt hatten, ergänzte Teuber.

Areal hat Fläche von 19 000 Quadratmeter

Aber wie soll das Bauprojekt konkret aussehen? Das Areal hat eine Fläche von 19 000 Quadratmetern. Diese Fläche ist aufgesplittet in drei Teile. 11 000 Quadratmeter bleiben bei der Stadt als Reserve für die Erweiterung des Campus Schwarzwald, beziehungsweise das Technologiezentrum. Das Projekt ist auf Teilparzellen mit drei Gebäuden geplant, beispielsweise zur Nutzung für das Gewerbe, den Einzelhandel, für Büros und die Verwaltung sowie für Wohnungen. Für die Supermärkte sollen oberirdisch 110 Stellplätze zum Parken und dazu Radabstellplätze entstehen. Die Fläche für den Netto entspricht circa 1100 Quadratmeter, für den Bio-Markt circa 600 Quadratmeter.