Auf etwa 2,6 Hektar Fläche sollen 85 Wohneinheiten in Haslach entstehen. Die Streuobstwiese bleibt – entgegen ursprünglicher Pläne – erhalten. Foto: Kleinberger

Wie Wohnen in Zukunft aussehen kann, haben Bauwillige in Haslach in einer Infoveranstaltung zum neuen Baugebiet erarbeit. Auf Basis ihrer Ideen hat das Planungsbüro BHM nun das überarbeitete Konzept vorgestellt.

Seitens der begleitenden Kommunal-Konzept stellte zunächst Frank Edelmann die Ergebnisse der Bürgerinformationsveranstaltung vor, die im November stattgefunden hatte (wir berichteten). Die Beteiligung sei mit etwa 80 Bauwilligen gut gewesen. Diese hätten schon viele konkrete Vorstellungen eingebracht. Abgezeichnet habe sich, dass die Frage nach der Energieversorgung im Neubaugebiet viele der Teilnehmer umtrieb. „Da herrscht eine große Unsicherheit“, sagte Edelmann, das Thema sei bei allen Baugebieten präsent. „Eine Universallösung gibt es nicht.“

Anregungen aus der Bürgerinformationsveranstaltung wurden ebenso ins neue Plankonzept aufgenommen wie Rückmeldungen aus einer aufgestellten Sammelbox und solchen, die per E-Mail eingingen. Auch die Gemeinderatsfraktionen hatten sich geäußert. Einig waren diese sich, dass das zunächst geplante Seniorenheim an einem anderen Ort realisiert werden sollte, so Edelmann. Die CDU-Fraktion regte außerdem beispielsweise an, Flexibilität für verschiedene Wohntypologien zu ermöglichen. Außerdem müssten die geplanten Tiefgaragen mit bezahlbarem Wohnraum vereinbar sein. Die Freien Wähler begrüßten die Planung mit öffentlichen Flächen, diese erschienen jedoch zu groß. Die Grünen regten an, auf das Ergebnis der Wohnraumpotenzialanalyse zu warten, um mit Wohnraum im Bestand arbeiten zu können. Positiv war für sie unter anderem die Mischbebauung mit geringer Zahl an Einfamilienhäusern. Auch die SPD stimmte dem Konzept grundsätzlich zu.

Seniorenheim wird an anderer Stelle geplant

Auf Basis der verschiedenen Rückmeldungen hat das Planungsbüro „Bresch Henne Mühlinghaus“ (BHM) seinen städtebaulichen Entwurf überarbeitet. Dorothee Wiesehügel stellte zunächst das Ursprungskonzept vor und zeigte auf, wo dieses verändert wurde. So entfällt das geplante Seniorenheim. Außerdem werden verschiedene Wohnformen vorgesehen, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Im Ursprungsentwurf waren beispielsweise Reihenhäuser vorgesehen. Um Bewohnern mehr Privatheit zu ermöglichen, sei man nun jedoch auf Kettenhäuser umgeschwenkt – dort stehen Garangeschosse zwischen den Wohneinheiten, die für mehr Abstand zum Nachbarn sorgen.

Die Tiefgaragen wurden in drei größere Einheiten gebündelt und auf die Mehrfamilienhäuser konzentriert. Die Streuobstwiese wird erhalten und nicht überplant. „Wir sind allerdings insgesamt nicht weit vom Grundtypus abgerückt. Der Plan ist eine Weiterentwicklung und aus unserer Sicht eine gute Basis“, so Wiesehügel.

Streuobstwiese soll erhalten bleiben

Daniel Weber ging dann noch detailliert auf Änderungen ein und zeigte anhand von Gegenüberstellungen, Inwieweit das Baugebiet sich geändert hat (Eckdaten siehe Info). Da im südlichen Bereich das Seniorenwohnheim entfällt, wurden dort Einfamilienhäuser geplant, die einen weichen Übergang zur Natur gewährleisten sollten. „Ich finde es schön, dass wir die Durchmischung beibehalten haben“, so Weber. „Wir haben viel abgedeckt, was bei der Informationsveranstaltung angesprochen wurde.“ Stadtbaumeister Clemens Hupfer ergänzte, mit dem Konzept sei man auf einem guten Weg. Man wolle sich Flexibilität im Bebauungsplan erhalten, „aber wir sind sehr zufrieden.“

Für die Freien Wähler blickte Joachim Prinzbach auf eine aus seiner Sicht breit gefächerte Bürgerbeteiligung. „Das vorgestellte Ergebnis zeigt, dass diese Beteiligung keine Augenwischerei war.“ Das Konzept sei gut gelungen und habe eine gute Balance zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen gefunden. Auch die CDU-Fraktion sah die Entwicklung positiv. Andreas Isenmann gab jedoch zu bedenken, ob die nun vorgesehenen 17 öffentlichen Stellplätze genug seien. Die Grünen-Fraktion sah das Konzept ebenfalls positiv.

Über den Bebauungsplan wird in einer weiteren Sitzung entschieden. Das Konzept bewilligte das Gremium einstimmig.

Eckdaten

Das Baugebiet soll auf jetzt etwa 2,6 Hektar Fläche Platz für 83 Wohneinheiten bieten. Diese gliedern sich in zehn Einfamilien-, acht Ketten- und sieben Mehrfamilienhäuser sowie 14 Doppelhaushälften.