Über einen Bebauungs- und Erschließungsentwurf für das Wohnbaugebiet berät der Gemeinderat. Quelle: Unbekannt

Um den Bebauungs- und Erschließungsentwurf für das Wohnbaugebiet "Herrenacker-Ost" in Buchenberg ging es in einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr sowie des Ortschaftsrates Buchenberg.

Königsfeld-Buchenberg - Laut Bürgermeister Fritz Link hat das Gebiet gegenüber des Gasthauses, südöstlich der Kreisstraße, etwa 1,2 Hektar. Für Wohnbebauung stehen 13 767 Quadratmeter zur Verfügung, 1400 Quadratmeter entfallen auf Bestandsgebäude. Im Norden soll ein Gehweg eine fußläufige Anbindung zu Ortsmitte, Kindergarten und Spielplatz bringen, letzterer aufgewertet werden. Link sprach von einer "städtebaulich idealen Situation" mit der man die "zentrale historische Ortsmitte arrondiert".

Zufahrt von Osten

Entgegen früheren Planungen soll die Zufahrt nicht von Norden erfolgen, sondern von Osten aus, gegenüber des "Zollernblick", und in eine Ringstraße münden. Auf dieser ist durchgehend Tempo 30 geplant. Laut Tobias Rau vom Ingenieurbüro Kirn ist die Ringstraße fünfeinhalb Meter breit, um Begegnungsverkehr zu ermöglichen. Legitim sei in einem Baugebiet dieser Größe, die Straße ohne Gehweg zu bauen.

Ähnlich dem Baugebiet Unterbühl in Erdmannsweiler ist rund um das Gebiet eine Entwässerungsmulde vorgesehen, deren Pflege den Bauherren obliegt. Entstehen sollen 18 Bauplätze mit Größen zwischen 450 und 900 Quadratmetern. Innerhalb des Erschließungsrings könnten Doppelhäuser genehmigt werden. Bernd Möller mahnte, streng darauf zu achten, dass diese ins Gebiet passen.

Besucherparkplätze im Norden

Pro Grundstück sind 1,5 Parkplätze geplant, im Norden Besucherparkplätze, über einer unterirdischen Wasserrückhaltung. Über die flösse Regenwasser gedrosselt ins Glasbachtal. Da das Vorhalten des Retentionsvolumens relativ teuer ist, gab es den Vorschlag, zum Bau von Zisternen auf allen Grundstücken zu verpflichten. Das würde das benötigte Speichervolumen um 40 Kubikmeter reduzieren und laut Rau etwa 20 000 Euro an Erschließungskosten sparen. Allerdings würden Zisternen etwa 5000 bis 6000 Euro pro Bauplatz kosten.

Axel Maier plädierte für die offene Bauweise der Retention, vielleicht samt "insektenfreundlichem Flachwasserbereich". Laut Rau bräuchte so ein Becken aber viel mehr Fläche, es gingen ein bis zwei Bauplätze verloren.

Diskussion über Zisternen

Matthias Weisser befürwortete Zisternen und die unterirdische Rückhaltung. "Man sollte auf eine gemeinschaftliche Lösung setzen", meinte dagegen Jens Hagen. Baden-Württemberg habe Bauherren schon viel aufgehalst, mit dem Zwang zum Bau einer Zisterne würde man diese überfordern. Laut Beate Meier haben fast alle neuen Baugebiete Zisternen. Diese seien sinnvoll, um Leitungswasser zu sparen. Auch Birgit Helms brachte ökologische Gründe für Zisternen ins Spiel. Rau erklärte aber, dass bei deren typischer Größe von sieben Kubikmetern nur zwei Kubikmeter für die Rückhaltung angerechnet werden können.

Maier fragte nach der Ablagerung von Schnee. Laut Ortsbaumeister Gregor Schenk sind zwischen Grundstücken und Kreisstraße 1,5 Meter, zur Ringstraße 80 Zentimeter Abstand vorgesehen.

Viehweg zu Weiden

Noch im Gespräch ist man laut Link bezüglich eines Viehweges, der im westlichen Bereich einen direkten Zugang von der Kreisstraße zu südlich gelegenen Weiden herstellen soll. Wunsch der Gemeinde ist, den Weg auf dem Nachbargrundstück verlaufen zu lassen. Matthias Weisser nannte die Breite von drei Metern für Viehtrieb "viel zu wenig".

Link wies auf eine Stallgeruchsprognose bezüglich des im Norden gelegenen landwirtschaftlichen Betriebs hin, der zufolge es "keine negativen Auswirkungen" auf das Wohnbaugebiet gibt.

Chance für die Einheimischen

Helms sprach sich dafür aus, Einheimischen bei der Grundstücksvergabe eher eine Chance zu geben. Laut Link gibt es dafür aber keine rechtssicheren Kriterien. Auch wolle man die Fläche nicht ewig vorhalten.

Ortschaftsrat und Ausschuss sprachen sich dafür aus, Zisternen und den Bau von Doppelhäusern innerhalb der Rings optional zuzulassen und empfahlen dem Gemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplans und übriger nötiger Vorschriften.