Eine Hälfte fehlt bereits: Elefantensteg zur Wilhelma Foto: Max Kovalenko

Nahe der Wilhelma geht’s zur Sache: Der beliebte Elefantensteg wird derzeit im Zuge der Bauarbeiten zum neuen Rosensteintunnel abgerissen.

Stuttgart - So ein richtig prickelndes Bauwerk ist er eigentlich nicht gerade, jener Betonsteg, der seit rund vier Jahrzehnten als Fortsetzung der hölzernen Neckarbrücke den bequemen Weg etwa vom Cannstatter Bahnhof zum Zoologisch-botanischen Garten ermöglichte. Doch vor allem bei Kindern war er sehr beliebt – und zwar beim Nachwuchs aus dem ganzen Großraum Stuttgart. Schließlich gehört der Wilhelmabesuch zu den beliebtesten Zielen bei Schulausflügen. Hunderttausende wenn nicht Millionen Schüler haben in den vergangenen 40 Jahren diese Brücke über die Neckartalstraße/B10 überquert und sich über die dort aufgemalten kleinen Elefanten als Hinweise auf die nahe Wilhelma gefreut. Doch auch bei Spaziergängern oder Radfahrern, die in Richtung Rosensteinmuseum oder Schlossgarten wollen, war der Elefantensteg beliebt.

Dieser direkte Weg wurde bereits vor einigen Wochen gesperrt, mittlerweile haben die auch Abrissarbeiten begonnen. Nicht mehr zu sehen ist das 40 Tonnen schwere Element zwischen dem Neckarufer und dem Stützpfeiler. So schnell wird es allerdings nicht weiter gehen. Denn das zweite noch zu entfernende Brückenelement befindet sich über der B 10 mit ihren vier Fahrspuren – was umfangreiche logistische Vorbereitungen erforderlich macht, da die Autos in der Regel weiter fahren sollen. An einem August-Wochenende könnte dieses Element entfernt werden. Die beiden restlichen Elemente der Brücke, die über den Stadtbahngleisen liegen, folgen dann nach den Sommerferien. Dabei wird immer mal wieder auch eine Sperrung des Stadtbahnbetriebs unvermeidlich sein. Bis zum Jahresende wäre dieser Elefantensteg Geschichte. Der neue Wilhelmasteg soll bis 2019 fertig sein.

Für Fußgänger und Radler bedeutet dies, dass sie sich auf deutliche Veränderungen einstellen müssen. Die Fußgänger können alternativ den ampelgeregelten Überweg an der Stadtbahn-Haltestelle Wilhelma nutzen. Anfängliche Probleme nach der Sperrung des Elefantenstegs, als die Grünphase an der Fußgängerampel zu kurz ausfiel und die Schüler auf der Mittelinsel einen Zwischenstopp einlegen mussten, wurden mittlerweile behoben, berichtet Claus-Dieter Hauck, Abteilungsleiter im Tiefbauamt für Stadtbahnen, Brücken und Tunnel. Die Grünphase wurde entsprechend verlängert, so dass die Fußgänger in einem Zug über die Neckartalstraße kommen – was allerdings bedeutet, dass die Autofahrer auf der B 10 wegen längerer Rotphasen warten müssen.

Radfahrern empfiehlt das Stuttgarter Tiefbauamt ohnehin, künftig auf die König-Karls-Brücke (als auf den sogenannten Tallängsweg) oder auf die Rosensteinbrücke auszuweichen. Hauck verweist zudem darauf, dass auch Holzbrücke über dem Neckar, also der Cannstatter Steg, eigentlich nur für Fußgänger vorgesehen ist. Radfahrer seien lediglich geduldet gewesen. Dieser Holzsteg soll, da er der neuen Bahnbrücke im Zuge von Stuttgart 21 im Weg ist, ohnehin im nächsten Jahr abgerissen werden.

Ebenfalls derzeit nicht nutzbar ist die Hängebrücke zwischen dem Mineralbad Leuze und dem Rosensteinmuseum. Dieser Rosensteinsteg muss bis 2016 erneuert werden. Bis dahin müssen Fußgänger, Radler oder Inliner auf den Stadtbahnübergang bei der Haltestelle Mineralbäder ausweichen.