Die alten Windräder auf dem Schnürbuck sind inzwischen abgebaut und sollen durch neue ersetzt werden. Foto: Ettenheimer Bürgerpark

Nachdem sich der Genehmigungsprozess der drei geplanten Anlagen auf dem Schnürbuck bei Ettenheim zuletzt verzögert hatte, hat das Landratsamt nun sein Okay gegeben. Im Herbst soll mit dem Bau der Fundamente begonnen werden.

Der Startschuss für den Bau des Windparks Schnürbuck bei Ettenheim ist gefallen. „Mit der heute erhaltenen Änderungsgenehmigung kann mit dem Bau des Windparks Schnürbuck auf einem Höhenrücken im Wald der Gemeinde Ettenheim begonnen werden“, heißt es in einer Mitteilung. Der neue Windpark wird Strom für rund 10 000 Haushalte produzieren.

Am Donnerstag, 22. Februar, habe das Landratsamt Ortenaukreis die geänderte Genehmigung für den Bau von drei Windenergieanlagen auf einem Höhenrücken im Ettenheimer Wald erteilt. Die ursprüngliche Genehmigung erging bereits im Juni 2023, musste aber aufgrund von Planungsänderungen angepasst werden.

„Diese waren notwendig geworden, nachdem der Flughafen Lahr durch seine ablehnende Stellungnahme den Genehmigungsprozess lange blockiert hatte und der ehemals vorgesehene Anlagentyp zum Zeitpunkt der Genehmigung nicht mehr lieferbar war“, erklären die Projektbeteiligten „Alterric“, die Ettenheimer Bürgerenergie und Ökostrom in der gemeinsamen Pressemitteilung.

Windpark soll Strom für 10 000 Haushalte liefern

Die nun erhaltene Änderungsgenehmigung beziehe sich auf Anlagen des Typs „Enercon E-160 EP5“, die etwas leistungsfähiger seien und ein anderes Kran- und Aufbaukonzept hätten als die ursprünglich geplanten Windturbinen. Gleich geblieben seien hingegen Rotordurchmesser (160 Meter) und Nabenhöhe (166 Meter) der Anlagen. „Die prognostizierte Stromproduktion des gesamten Windparks liegt bei mehr als 30 Millionen Kilowattstunden pro Jahr – was etwa dem Jahresstromverbrauch von 10 000 Haushalten entspricht“, heißt es.

Mit Erhalt der Änderungsgenehmigung könnten nun die bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen. Dazu würde unter anderem die Ertüchtigung von Wegen sowie die Vorbereitung der Anlagenstandorte und Kranstellflächen gehören. Im Herbst soll dann mit dem Bau der Fundamente begonnen werden. Eine der drei Anlagen wird etwa 550 Meter östlich der Altdorfer Hütte entstehen, eine weitere nochmals 600 Meter weiter in Richtung Osten. Die dritte Anlage ist auf der Grenze der Gemarkungen Ettenheim und Kippenheim geplant – ziemlich genau dort, wo schon eine andere Windenergieanlage gestanden hatte. „Sie war, wie die vier anderen Anlagen in diesem Gebiet, technisch veraltet und 2022 abgebaut worden. Die Inbetriebnahme des Windparks Schnürbuck soll bis Ende 2025 erfolgen“, so die Mitteilung.

Info-Veranstaltung am11. April geplant

„Dieser neue Windpark wird die Strombilanz Ettenheims erheblich verbessern. Er wird die Hälfte des in Ettenheim benötigten Stroms produzieren. Wir sind damit dem Ziel der CO2-Neutralität einen großen Schritt näher gekommen“, freut sich Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. Auch Kippenheims Bürgermeister Matthias Gutbrod begrüßt das Projekt: „Ich freue mich, dass die Gemeinde Kippenheim mit dem neuen Windpark Schnürbuck einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und der Herstellung von grünem Strom leisten darf.“

Eine der Anlagen wird die Energiegenossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie erwerben. „Nach sechs Jahren Vorbereitungszeit sind wir sehr froh, dass nun endlich gebaut werden kann“, so Vorstand Jörg Bold. Er kündigt an, dass den 350 überwiegend in Ettenheim wohnenden Mitgliedern auf einer Info-Veranstaltung am 11. April eine Beteiligung an der genossenschaftlichen Windenergieanlage angeboten werde.

Die beiden anderen Anlagen gehören jeweils der Ökostromgruppe aus Freiburg sowie der Firma Alterric Deutschland. Projektleiter Florian Bartsch ist erleichtert: „Wir haben viel Herzblut in das Projekt gesteckt und freuen uns nun auf dessen Umsetzung.“

Zur Bürgerenergie

Die Ettenheimer Bürgerenergie wurde 2011 gegründet und hat inzwischen rund 350 Mitglieder. Die Genossenschaft will dazu beitragen, dass die Nutzung erneuerbarer Energien in der Region ausgebaut wird.