Eine typische Szene aus dem verlorenen Hinspiel der Panthers: Center Marko Bacak (links) kann sich nicht gegen die Heidelberger Defense durchsetzen. Foto: Michael Kienzler

Basketball: Aufsteiger muss gegen Academics Heidelbeg und Leverkusen ran.

Ein Doppelprogramm liegt in der ProA vor den wiha Panther Schwenningen. Am Freitag (19.30 Uhr) gastiert der Aufsteiger (14./10) bei den Academics Heidelbeg (5.), am Sonntag (17.30 Uhr) kommt Leverkusen (4.) in die Deutenberghalle.

Schwenninger bescheiden

Die Panthers stehen in Heidelberg vor einer hohen Hürde. Die aufstiegsambitionierten Gastgeber besitzen ein stark besetztes Team, was auch ihr 85:61-Sieg im Hinspiel in der Schwenninger Deutenberghalle zeigte. Außerdem wollen sich die Heidelberger nach zwei Niederlagen in Folge (gegen Schalke und gegen Leverkusen) in ihrem ersten Heimspiel seit Mitte November sicherlich rehabilitieren.

Schwenningens Coach Alen Velcic hat nach der enttäuschenden Leistung seines Teams am Sonntag in Rostock (72:82) intern den Hebel umgelegt. "Wir hätten das Spiel gewinnen können. Aber wir müssen in dieser Liga auch demütig bleiben. Der Weg ist unser Ziel. Wir dürfen uns als Aufsteiger – auch wenn unsere vergangenen Jahre so erfolgreich waren – nun nicht zu hohen Druck aufbauen. In Heidelberg haben wir nichts zu verlieren", zeigt es Alen Velcic auf. "Wir haben in dieser Woche sehr gut trainiert und wollen auf jeden Fall überraschen."

Lacy neu in Heidelberg

Nach der fällig gewordenen Knieoperation von Spielmacher Shyron Ely (wir haben berichtet) haben die Heidelberger Verantwortlichen in dieser Woche schnell reagiert und mit den 26-jährigen US-Amerikaner DaVonté Lacy Ersatz geholt. Der Guard trainierte am Mittwoch erstmals in Heidelberg mit und wird wohl am Freitag Einsatzzeiten bekommen.

DaVonté Lacy verbrachte vier Spielzeiten an der Washington State Universität und spielte dort auf höchstem NCAA-Niveau. In der Saison 2017/18 spielte Lacy für das Team Ehingen Urspring in der ProA. Mit durchschnittlich 18,5 Punkten pro Spiel war Lacy in dieser Runde der Topscorer der Liga. Nach seinem Engagement für die Karlsruhe Lions unterzeichnete er im vergangenen Sommer einen Vertrag beim türkischen Zweitligisten Merkezefendi Belediyesi Denizli Basket. In dieser Woche folgte sein Wechsel nach Heidelberg. Coach Frenki Ignjatovic ist überzeugt davon, "dass uns DaVonté Lacy auch aufgrund seiner Scoring-Qualität schnell weiterhelfen wird. Gegen Schwenningen müssen wir vor allem auf unsere Leistung schauen und die Dinge besser machen, die zuletzt nicht gut funktionierten." Zum Beispiel in Sachen Rebounding. Nur 13 gewonnene Offeniv-Rebounds waren unterm Strich am Dreikönigstag gegen Schalke zu wenig.

Dafür zeigte individuell in Oberhausen Guard Niklas Würzner (20 Punkte) eine ausgezeichnete Leistung.

Bauermann coacht Rostock

Eine spektakuläre Trainerverpflichtung vermeldeten die Seawolves Rostock nach ihrem Sieg am Sonntag gegen die Panthers. Beim Tabellenzwölften übernahm der frühere Nationalcoach und Bayern-Trainer Dirk Bauermann das Traineramt für Milan Skobalj. "Ich fand, dass es für mich Zeit war, in ein Programm zu gehen, bei dem ich langfristig arbeite und auch junge Spieler bei einem Klub ausbilden kann", wird Dirk Bauermann zitiert.

Info: Der Gegner

 Academics Heidelberg Die Heidelberger hatten vor der Saison einen Traum. Wenn im Sommer die neue Arena im Stadtteil Kirchheim fertig ist (Fassungsvermögen für rund 5000 Zuschauer), dann soll auch die Rückkehr in die Bundesliga gelingen. Die Erfolge liegen lange zurück. Neun nationale Titelgewinne standen für die Universitätsstädter in der Zeit von 1957 bis 1977. 1985 ging die Erstliga-Zeit für Heidelberg – aus der auch einige Nationalspieler hervorgingen – zu Ende. In diesem – oder spätestens im nächsten – Jahr soll also die Rückkehr in die Bundesliga gelingen. Bemerkenswert ist bei den Academics Heidelberg auch, dass mit Thomas Bösinger ein gebürtiger Mönchweiler als Gesellschafter tätig ist. Der frühere Spieler des FC 08 Villingen besitzt eine erfolgreiche Catering-Firma und wohnt direkt im Heidelberger Zentrum. "Die Bundesliga ist unser großes Ziel", betonte Thomas Bösinger am 9. November bei seinem Besuch in der Schwenninger Deutenberghalle, als das Heidelberger Team gegen die Panthers im Hinspiel mit 85:61 gewann. Kopfschmerzen bereitet Thomas Bösinger aber noch die Zuschauerresonanz. In einer Universitätsstadt müsste gerade eine Sportart wie Basketball sehr populär sein. Ist es aber in Heidelberg noch nicht. Bei 937 Zuschauern im Schnitt in den bisherigen Heimspielen ist sicherlich noch Luft nach oben. Aber wahrscheinlich kann die neue Arena an dieser mageren Zwischenbilanz auch noch etwas verändern. Mit Platz fünf liegen die Academics bisher im Soll. Trainer Frenki Ignjatovic ist noch mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet. "Die Entwicklung in Heidelberg ist noch nicht zu Ende – und ich möchte ein Teil davon sein", begründete der Coach seine Entscheidung, bei den Nordbadenern einen langfristigen Vertrag zu unterschreiben. Bester Scorer ist – auch wenn er seit November verletzt fehlt – immer noch Shyron Ely.