Die Panthers dürfen sich über den ersten Saisonsieg freuen. Foto: Michael Kienzler

Baskteball: Team von Coach Alen Velcic setzt sich gegen Depant Gießen 46ers Rackelos durch. Mit Video

Besser geht ein Saisonstart als Aufsteiger in die ProB nicht. Vor 900 begeisterten Zuschauern feierten die wiha Panthers Schwenningen gegen das junge Team aus Gießen einen überzeugenden 87:71 (23:12, 18:11, 28:24, 18:24)-Heimsieg.

Die Panthers waren am Samstagabend – pünktlich um 20 Uhr – mit dem ersten Ballkontakt hundertprozentig bereit. Die Starting-Five der Neckarstädter mit Bill Borekambi, Kapitän Kosta Karamatskos, Rasheed Moore. Leon Friederici und Seid Hajric deutete bereits in den ersten Minuten an, wie das Auftaktspiel laufen würde. Der starke Ex-Schalker Leon Friederici war gleich für die ersten acht Punkte (8:4/2.) zuständig. Die Defense der Neckarstädter war sofort griffig. Darauf baute auch Coach Alen Velcic seinen Plan, der am Ende voll aufging. Die Panthers pressten aggressiv bei Gießener Angriffen mit zwei vorgezogenen Spielern und verteidigten dahinter in der Zone mit den weiteren drei Akteuren. "Wir wollten somit viele Turnovers und Fast Breaks erzwingen", gab Alen Velcic später Einblick in seine Taktik.

Die Gäste, die nur mit acht Spielern angereist waren und bei denen das bereits erstliga-erfahrene Talent Bjarne Kraushaar sowie der US-Amerikaner Adam Klie fehlten, kamen mit dieser Strategie der Gastgeber von Beginn an nicht zurecht.

Hier gibt es unser Video zum Spiel:

Die Panthers zeigten mit dem 23:12-Zwischenstand nach dem ersten Viertel bereits auf, wohin das Ganze noch führen sollte. Auch im zweiten Viertel agierte der Aufsteiger defensiv stark und überzeugte auch in der Offensiv-Zone. Besonders bemerkenswert war, dass Alen Velcic ab den zweiten zehn Minuten viel rotieren ließ, dabei sich jeder Spieler aber von außen hervorragend – und vor allem schnell – in das taktische Gesamtkonstrukt einfügte. Schwenningen führte zur Pause – schon relativ komfortabel – mit 41:23.

Auch im dritten Viertel führten die Panthers Regie. Inzwischen setzten auch die Talente Mo Braimoh und Abdulai Abaker einige Akzente. Mit einer 69.47-Führung ging es in das Schlussviertel.

Die Gastgeber nahmen dann – zum Ärger ihres Coaches – angesichts des Vorsprungs etwas den Gang heraus, aber Gießen konnte die Niederlage nur noch etwas versöhnlicher gestalten.

Das Fazit des ersten Auftritts der Panthers: Das neuformierte Team funktioniert bereits ausgezeichnet, weil jeder Spieler seine Rolle nicht nur gefunden hat, sondern diese auch schon jeweils effektiv ausfüllt. Das Überraschende war auch der Aspekt, dass die neu zusammengewürfelte Mannschaft schon weiter zusammengewachsen ist, als man es zu diesem frühen Zeitpunkt erwarten durfte.

Diese Leistung macht jedenfalls großen Appetit auf mehr.

Statistik

Punkte Panthers: Sergej Tsvetkov (11/1 Dreier), Mo Braimoh (3/1), Bill Borekambi (18/0), Kosta Karamatskos (4), Rasheed Moore (24/1), Leon Friederici (20/2), Darius Pakamanis ((2/0), Hannes Osterwalder (3/0), Abdulai Abaker (2/0), Seid Hajric (0).

Beste Schützen bei Gießen: Johannes Lischka (21/1) und Leon Okpara (17/0).

Freiwurfquote: Panthers 64 Prozent – Gießen 86.

Gewonnene Rebounds: 39:42.

Turnovers: 10:16.

Fast-Break-Punkte: 12:4.

Stimmen zum Spiel

Alen Velcic, Trainer der Panthers:

"Wir freuen uns sehr über unseren ersten Sieg. Wir haben in den ersten beiden Vierteln sehr gut gespielt. Ein großes Dankeschön gilt auch unseren Fans für diese tolle Stimmung. Schade, dass Gießen nicht komplett war, denn dies hätte das Spiel noch interessanter gemacht. Unsere heutige Starting-Five schwebte mir schon so im Trainingslager vor. Wir konnten in der vergangenen Woche nicht komplett trainieren, da einige Spieler erkältet waren. Darauf musste ich heute bei den Einsätzen auch Rücksicht nehmen. Den einzigen Aspekt, über den ich mich geärgert habe, war, dass wir es im letzten Viertel bei einer klaren Führung zu locker angegangen sind. So etwas geht in der ProB gar nicht. Wir bereiten uns nun intensiv auf unsere Auswärtspartie in Coburg vor, denken von Schritt zu Schritt."

Rolf Scholz, Trainer der Gießen Rackelos:

"Gratulation an die Panthers. Sie besitzen ein starkes Team, haben im Sommer viel Qualität geholt. Gegen Schwenningen werden noch einige Teams verlieren. Wir waren nicht komplett. Unsere jungen Spieler waren vor dieser Kulisse einfach von Beginn an auch zu nervös. Wir stehen vor einer schweren Runde, weil wir immer die Gratwanderung zwischen der individuellen Ausbildung unserer jungen Spieler und natürlich auch guten Ergebnissen gehen müssen."

Leon Friederici, Panthers-Neuzugang:

"Wir haben eine gute Teamleistung geboten. Jeder hat seine Rolle gut ausgefüllt – und auch die Rotationen störten unseren Spielfluss nicht. Es war ein perfekter Start. Eine gute Defense war für uns der Schlüssel zum Erfolg. Dass ich zu Beginn die ersten acht Punkte machen konnte, ist zwar schön, aber allein der Erfolg unserer Mannschaft zählt. So eine tolle Unterstützung seitens der Fans wie hier habe ich bisher noch nie erlebt."

Kosta Karamatskos, Panthers-Kapitän:

"Dieser Abend war für uns ein starker Einstieg in die neue Liga. Wir wollten von Beginn an Druck ausüben. Alle haben bei uns ihre Rollen sehr gut ausgefüllt. Es herrschte schon eine bombastische Stimmung."