Schulterschluss: Die Panthers Schwenningen und ihre Fans rücken – wie hier in besseren Zeiten – zusammen. Foto: Eibner

Basketball: ProB-Süd Hauptrundenmeister zieht zurück. wiha Panthers Schwenningen sind kreativ. 

Nachdem die 2. Bundesliga ProA und ProB ihre Saison am 17. März offiziell vorzeitig beendet hat, laufen seither bei den 41 Klubs die Drähte heiß, um sich in der Corona-Krise hinsichtlich der kommenden Saison 2020/21 finanziell aufzustellen.

Zahlreiche Klubs haben massive Probleme – erstes Opfer ist der ProB-Süd Hauptrundenmeister scanplus Elchingen. Der Meister von 2018 und sportliche Aufsteiger 2020 in die ProA aus dem Raum Ulm zieht sich ab sofort aus der 2. Bundesliga zurück und verzichtet daher auf einen Lizenzantrag für die kommende Saison. Der Stammverein SV Oberelchingen möchte in der Regionalliga starten.

Der Lizenzantrag wäre für alle 41 Mannschaften normal in der Bewerbungsfrist am 15. April fällig, jetzt wird das Lizensierungsverfahren bis 30. Juni etwas modifiziert. "Uns ist allen klar, dass die Vereine die Bedingungen in punkto Sponsoring und Liquidität derzeit nicht wie unter normalen Bedingungen bestreiten können", so Liga-Geschäftsführer Christian Krings. Das Aus der Oberelchinger bedauert Krings, "allerdings bin ich selber gespannt, was an anderen Standorten in den kommenden Wochen und Monaten passiert".

Vor allem die zweiten Bundesligen in den Top-Mannschaftssportarten – selbst im Fußball – haben durch fehlende Einnahmen, kleinere Grundetats und trotzdem laufenden Personalkosten eine akute Existenzbedrohung.

Auch die Tigers Tübingen kämpfen nach einem Jahrzehnt BBL und jetzt zwei mageren ProA-Jahren ums nackte Überleben, wie Manager Robert Wintermantel zugibt. Der ehemalige Spieler (fünf Jahre) ist seit 17 Jahren bei den Tigers am Ruder macht klar: "Es ist derzeit nicht einfach. Aber der Standort Tübingen darf in der Krise nicht sterben."

Not macht erfinderisch, heißt es bei kreativen Ideen der Basketball-Vereine der 2. Bundesliga. Die wiha Panthers Schwenningen starteteneinen virtuellen Ticket-Verkauf – und alle Käufer werden auf einem "Walk of Fan" neben dem Spielfeldrand verewigt. Zudem gibt es attraktive Gewinnspiele, bei denen die Fans zur neuen Saison hautnah am Team dabei sein dürfen: von der Auswärtsfahrt mit Übernachtung und Abendessen mit der Mannschaft bis hin zu einem VIP-Platz auf der Spielerbank bei einem Heimspiel oder einem "Eat and Meet" mit einem Spieler.

Die Corona-Krise wird den Sponsorenmarkt, die Etats und auch zwangsläufig den Spielermarkt gehörig aufmischen. Wie viele der 41 Teams am Ende noch mitmischen werden, ist offen. Sicher ist seit Elchingen nur eines – es sind jetzt schon nicht mehr alle dabei.