Mario Maric (links) gibt Tipps an Herdie Lawrence (Mitte). Rechts: Co-Trainer Zenan Djekic Foto: Reutter

Die Basketballer von KKK Haiterbach haben die erste Halbrunde in der Regionalliga ungeschlagen hinter sich gebracht. Trainer Mario Maric im Interview.

Herr Maric, zuerst einmal Glückwunsch zu Tabellenplatz eins. Was können die Fans in den kommenden Wochen erwarten?

Dankeschön. Wichtig ist, dass die Mannschaft weiterhin konzentriert bleibt und sich von Spiel zu Spiel gut vorbereitet. Die Rückrunde wird in der Regel schwieriger, da sich andere Teams möglicherweise verstärken werden. Es wird auch genügend Teams geben (wahrscheinlich alle in der Liga), die uns die erste Niederlage verpassen möchten. Und die Mannschaften, die vorne mitspielen wollen, werden uns jagen und versuchen, uns von der Spitze zu verdrängen. Die Liga ist dieses Jahr ausgeglichen und interessant. Daher müssen wir sehr gut vorbereitet sein, und fokussiert auf die Rückrunde.

Kann die Mannschaft das durchziehen? Ist es realistisch, jetzt schon von einem möglichen Aufstieg zu sprechen?

Die Mannschaft wird alles darauf setzen, um ihr Maximum zu geben. Dafür hat das Team die richtige Einstellung. Ob es am Ende reicht, werden wir sehen. Wir können nur auf uns schauen. Dinge wie Krankheiten oder Verletzungen sind nicht planbar, gehören leider aber auch dazu. Entscheidend wird sein, wie man damit umgeht. Wir hoffen, dass wir weitgehend davon verschont bleiben.

Wer sind die Schlüsselspieler?

Die gesamte Mannschaft ist der Schlüssel unseres aktuellen Erfolges. Man sieht, dass von Woche zu Woche jemand anderes in die Breche springt und Verantwortung übernimmt. Vor allem als Mijo Babic und Sascha Kesselring verletzt ausgefallen sind, ist das (im positiven Sinn) deutlich geworden. Defensiv hängen sich alle gemeinsam rein. Die jungen Spieler machen auch einen super Job und wachsen immer mehr in ihre Rollen hinein. Offensiv sieht man auch immer wieder, das sich unser Scoring auf mehreren Schultern verteilt. Die Rollen im Team sind verteilt, und jeder versucht diese zu erfüllen.

Kann der sportliche Erfolg an der Rückkehr von Herdie Lawrence festgemacht werden?

Die Rückkehr von Herdie Lawrence ist mit Sicherheit ein wichtiger Faktor für unseren Erfolg. Doch er ist ein Teil des großen Ganzen, da jeder sein Rolle in der Mannschaft hat und erfüllt. Jeder gibt sein Bestes für den Erfolg der Mannschaft. Herdie gibt unserem Spiel natürlich jede Menge Freude und Speed. Ich denke, dass er aktuell sein besten Basketball spielt.

Wie ist ein Top-Spieler von der Qualität wie Herdie Lawrence überhaupt zu halten?

Über andere Angebote von anderen Vereinen machen wir uns aktuell keine Gedanken. Wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können. Herdie fühlt sich sehr wohl bei uns. Das sieht man in jeder einzelnen Trainingseinheit, genauso bei unseren Spielen. Wir versuchen ihm, aber auch jedem anderen Spieler eine tolle Atmosphäre und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu bieten. Trainingsbedingungen, das Umfeld und unsere Fans spielen da eine große Rolle. Herdie hat eine tolle Verbindung zu den Fans und zu seinen Mitspielern. Wir sind sehr froh über seine Rückkehr.

Bastelt KKK Haiterbach schon am Kader für die kommende Saison?

Wir wollen uns erst einmal auf die Rückrunde konzentrieren. Zu gegebener Zeit werden wir uns um den Kader für die kommende Saison kümmern.

Sascha Kesselring ist jetzt 37 Jahre alt und noch immer eine wichtige Säule des Teams. Der Ex-Profi war es auch, der den 1000. Saisonpunkt des KKK erzielt hat. Warum geht ihm einfach nicht die Puste aus?

Sascha Kesselring ist unser Kapitän. Er ist durch und durch Basketballer und eine sehr wichtige Säule in unserer Mannschaft. Ihm macht das Spielen noch sehr viel Spaß. Er fühlt sich in der Mannschaft und im Verein sehr wohl. Am Ende möchte er sich noch a bissle fit halten. Sascha ist wie ein guter Wein – je älter desto besser.

Wie sieht es mit Ihren persönlichen Planungen aus? Gibt’s Angebote von anderen Vereinen? Bleiben Sie dem KKK treu?

Ich fokussiere mich aktuell nur auf die Rückrunde. Alles weitere besprechen wir nach der Saison.

Wie sieht es um den eigenen Nachwuchs aus? Welche Eigengewächse des Vereins gehören zum aktuellen Kader?

Aktuell haben wir sechs Spieler im Kader der Regionalliga-Mannschaft, die aus der eigenen Jugend kommen, beziehungsweise noch für die Jugendteams und in der Bezirksliga spielen dürfen: Martin Kresic, Adem Dzilic, Jonathan Babitsch, Rickardo Maric, Justin Milicevic und Dominik Milicevic. Es ist das Ziel von uns allen, immer wieder weitere Talente an die Regionalliga-Mannschaft heranzuführen.

Ist es denkbar, dass in absehbarer Zeit weitere junge KKK-Spieler den Anschluss zur ersten Mannschaft finden könnten? Die Aufgabe Regionalliga ist doch sehr groß.

Ja das stimmt, die Aufgabe Regionalliga ist sehr groß für junge Spieler. Es ist ein langer und harter Prozess, junge Spieler in dieser hohen Spielklasse zu integrieren. Dafür haben wir unsere Bezirksliga-Mannschaft, wo die jungen Spieler ihre Spielpraxis für den Männerbereich sammeln können. Einige von unseren Spielern, spielen mit Doppellizenz für beide Mannschaften. Die Jungs machen das sehr gut. Die helfen der Mannschaft enorm, sowohl im Training als auch bei den Spielen.

Der Verein Komusina Haiterbach feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Ist das auch ein Motivationsschub für den aktuellen sportlichen Erfolg gewesen?

Von einem gewissen Push kann man da schon sprechen. Die Jubiläumsfeier, an der die Mannschaft natürlich teilgenommen und gemeinsam gefeiert hat, war ein toller Erfolg. Solche Feste oder Ereignisse schweißen eine Mannschaft oder Verein zusammen. Ich würde das in unserem Fall so unterstreichen. Der Vorstand hat viel dafür getan, dass das Fest ein unvergessliches Erlebnis geworden ist.

Auf der Tribüne der Kuckuckshalle findet sich bei den Heimspielen immer ein bunt gemischtes Publikum ein. Wie sehr ist der KKK denn noch ein kroatischer Verein? Welche Sprache wird in der Kabine gesprochen?

Wir als Mannschaft und Verein sind froh darüber, das die Halle wieder voll ist. Die letzten Jahre gab es aufgrund der Pandemie immer wieder Beschränkungen. Die tolle Stimmung in der Kuckuckshalle hat uns natürlich sehr gefehlt. Jetzt sind wir glücklich darüber, dass die Fans wieder da sind und wir die Kuckuckshalle wieder zu einem Hexenkessel machen. Die Zuschauer pushen uns von Spiel zu Spiel. Die sind auch für die wahnsinnige Atmosphäre in den Halle verantwortlich. Dafür möchte wir auch danke sagen als Mannschaft. In der Kabine wird überwiegend deutsch gesprochen, aber auch kroatisch und englisch. Schließlich sind wir eine Multi-Kulti-Truppe.  Das Gespräch führten Tim Geideck und Michael Stark.