Balletttänzerinnen wärmen sich in der John Cranko Schulein Stuttgart auf. Quelle: Unbekannt

Kulturbürgermeisterin Eisenmann sieht Neubau der Schule als "gesamtgesellschaftliche Aufgabe".

Stuttgart -  Das Stuttgarter Ballett wird in aller Welt gefeiert. "Kompanie des Jahres" darf sich das Ensemble nennen. Und enorm stolz ist man in Stuttgart, dass Starsolisten wie Friedemann Vogel und Alicia Amatriain aus der eigenen Nachwuchsschmiede, der John Cranko Schule, kommen. Doch die Ausbildungsstätte ist längst nicht mehr zeitgemäß. Seit Jahren wird zwischen Stadt und Land über die Finanzierung eines Neubaus gerungen.

Eisenmann: "25 Millionen Euro unrealistisch"

Jetzt stellt Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) gegenüber unserer Zeitung klar: "Bisher gibt es noch keinen Landtagsbeschluss über die Cranko-Schule, auch noch keinen Gemeinderatsbeschluss." Hierzu müssten erst die exakten Kosten vorliegen. Und diese hält Eisenmann für zu niedrig angesetzt. Zu dem auf landeseigenem Gelände geplanten Neubau sagt Eisenmann: "Ich halte die 25 Millionen Euro, die seitens der Landesbauverwaltung vorgeschlagen wurden, für unrealistisch." Dieser Kostenrahmen enthalte keine Preissteigerungen und notwendige Puffer. Eisenmann geht von 30 Millionen Euro Baukosten aus - "für Stadt und Land jeweils 15 Millionen Euro". Eisenmann bekräftigt, dass das Staatstheater Stuttgart die fünf Millionen Euro teure Erstausstattung einer neuen Cranko-Schule tragen müsste. "Es kann doch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein, diese Schule zu unterstützen", sagt die Kulturbürgermeisterin und betont: "Vielleicht sollte das Staatstheater mehr Vertrauen in seinen Förderverein haben."

Mitte November soll über den Architekturwettbewerb für den Neubau der Cranko-Schule entschieden werden. Eisenmann: "Dann wissen wir, was baulich und zu welchem Preis machbar ist." Und wieviel mehr an Bürgerengagement noch notwendig sein wird.