Fahrräder von Kunden sind nach wenigen Studen "voll". Foto: Kinderknecht

Für die einen sind sie liebenswerte Vögel und Symbole für den Frieden. Für die anderen dagegen sind sie ein echtes Problem. Für Kneipeninhaberin Ivon Mesovich stellen die Tiere eine Hürde da.

Balingen - Seit September ist Nesovic Inhaberin der Kneipe "Stadt-Treff". Aber die Tauben bringen die Gastronomin zur Verzweiflung. Der Grund für ihren Ekel fliegt jeden Tag aufs Dach ihrer Kneipe.

Vor mehr als einen Monat hatte sich Nesovic an die Stadtverwaltung gewendet – vergeblich, wie sie sagt: Die Tauben befinden sich auf einem Privatgrundstück und seien kein städtisches Problem, hieß es. Seitdem versucht die Gastronomin, die Tiere zu verscheuchen und die Straße sauber zu halten. "Das alles bringt aber nichts, nach ein paar Stunden ist der Gehweg vor meiner Kneipe wieder voll mit Taubenkot", sagt Nesovic verzweifelt.

Gehweg vor der Kneipe ein Horror

Der Blick auf die Friedrichstraße 20 ist keiner, den man sich nächstes Jahr während der Gartenschau wünscht: Der Gehweg vor der Kneipe ist ein wahrer Horror. "Ein Kunde parkte heute Morgen sein Fahrrad vor der Kneipe, ein paar Stunden später war es voller Kot. Was soll ich dem sagen?", fragt Nesovic.

Auf den meisten Dächern und Fenstern der Stadt sieht man Taubenschutzgitter. Die Balinger kennen das Problem.

Was unternimmt die Stadtverwaltung in solchen Fällen? Und wie schätzt sie das Problem ein? Auf Anfrage unserer Redaktion nimmt die Stadtverwaltung Stellung dazu. Jürgen Luppold, persönlicher Referent des Oberbürgermeisters, sagt, die Stadt Balingen sei sich des Problems zwar bewusst.

In Einzelfällen kaum reagieren

Aber: "Die Stadt kann in Einzelfällen kaum reagieren, da es sich – wie in diesem Fall –zumeist um privates Eigentum handelt." Die Bewohner könnten aber darauf achten, dass es an ihren Gebäuden keine geeigneten Nistplätze an Dächern, Vorsprüngen und Mauernischen gibt." Und "dass für die Tauben kein Futterangebot haben – etwa durch Abfälle", rät Luppold.

Taubenfütterungsverbot für die Innenstadt

Auf die Frage, was die Stadt konkret unternimmt, erläutert er: "Die Stadt hat zwei Taubenschläge eingerichtet, wo versucht wird, den Tauben-Bestand durch den Austausch von Eiern zu regulieren." Zudem habe die Stadt ein Taubenfütterungsverbot für die Innenstadt erlassen. Dies werde leider von zu vielen Mitbürgern missachtet.

Er sagt auch: "Die Tauben stellen für die Stadt auch deshalb ein Problem dar, weil auch städtische Gebäude betroffen sind." Zudem würden die Tauben Eigentum von Bürgern beschädigen und den Aufenthalt in der Innenstadt unattraktiver werden lassen. Das Problem der Tauben gibt’s in Balingen schon seit Langem – und werde es auch während und nach der Gartenschau geben.

Die Balinger werden sich also auch in Zukunft mit den Tieren beschäftigen müssen. Denn eine Zauberformel, die das Problem von heut auf morgen löst, gibt es nicht.