Zusammenwachsen will die Kirchengemeinde "Unter dem Böllat". Der erste Schritt hierzu war ein Gemeindeforum. Foto: Stotz

Unter dem Leitmotiv "Zusammenwachsen" begann für die evangelische Kirchengemeinde "Unter dem Böllat" die Visitation im Rahmen des Gemeindeforums.

Balingen-Frommern - "Herr Plog, warum hat Gott die Menschen geschaffen?", fragte einmal ein sechsjähriger Junge Pfarrer Manfred Plog in Frommern. Überrascht von dieser Frage, antwortete dieser: "Weil Gott nicht gern alleine ist." Diese Anekdote aus seiner täglichen Arbeit mit Kindern erzählte Plog bei der Auftaktveranstaltung des Gemeindeforums "Unter dem Böllat", die mit zahlreichen Gästen am Freitag in der Turn- und Festhalle Frommern stattfand.

Das Gemeindeforum ist Teil der Visitation des Dekanats Kirchenbezirk Balingen. Unter dem Leitspruch "Zusammenwachsen" hatten sich die Kirchengemeinden Streichen, Zillhausen, Dürrwangen-Stockenhausen und Frommern bereits zu Jahresbeginn 2020 zur Kirchengemeinde "Unter dem Böllat" zusammengeschlossen. Aus den ehemals vier Pfarrstellen und 3845 Gemeindegliedern sind nunmehr zwei Pfarrstellen und 3174 Gemeindeglieder geworden.

Co-Dekanin Dorothee Sauer und Schuldekanin Amrei Steinfort begleiten das Zusammenwachsen der ehemals vier eigenständigen Kirchengemeinden in den kommenden Wochen und Monaten. Dabei wollen sie sich an der Apostelgeschichte 15, Vers 16 orientieren, in der es sinngemäß heißt: "Lasst uns schauen, wie es den Schwestern und Brüdern geht".

Die beiden Frauen sind nun bis Oktober eng an der Seite der Kirchengemeinde, wie festgehalten wurde, und begleiten und beraten beim Zusammenwachsen. Während dieser Zeit wird es viele Gespräche und Besuche der Gemeinden, der Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen geben, soweit die Pandemiesituation dies zulässt. Den Abschluss bildet schließlich ein Gottesdienst im Oktober in einer der größeren Kirchen. Beide Begleiterinnen zeigten sich sehr angetan von deren großem und ausdauerndem Engagement der aktiven Kirchengemeindemitglieder. Die meisten von ihnen üben ihre Tätigkeit schon rund 20 Jahre aus, in Vor-Coronazeiten im Kirchen- und Posaunenchor, in den Bands und in der Kinder- und Jugendarbeit in den einzelnen Teilgemeinden. Auch in der Senioren- und allgemeinen Gemeindearbeit sind aktiv. Darüber hinaus besteht eine Theatergruppe, ein Frauenhauskreis und weitere Gruppen und Kreise, die es jetzt zusammenzuführen gilt.

Zusammenwachsen, das liegt schon im Wort selbst, ist ein Prozess. In seinem Grußwort betonte Ortsvorsteher Stephan Reuß, wie wichtig vor allem in dieser Zeit solche Angebote sind, Angebote, die Halt geben. Er bedankte sich bei allen, die in der Gemeinde für die Gemeinschaft etwas bewegten. "Der Anfang für ein gemeinsames Tun sei nun bereits gemacht."

Im Anschluss an die Vorstellung des kirchlichen Gemeindelebens fand noch ein Gedankenaustausch statt. Die Gäste waren aufgefordert, ihre Gedanken zu Fragen wie "Was verbindet uns?" oder "Wo nehme ich Zusammenwachsen war?" aufzuschreiben. Die Vertreter des Kirchengemeinderats fassten dann die Rückmeldungen zusammen, bevor noch ein letztes gemeinsames Lied gesungen wurde.