Jasmin Salmen und Josip Džigumović posieren für die Kamera. Foto: (nk)

Jasmin Salmen und Josip Džigumović im Rennen um Titel "Miss Happy Curvy" und "Mr. Special Size". Mit Video

Balingen-Ostdorf - Jasmin Salmen und Josip Džigumović aus Ostdorf nehmen an einem Schönheitswettbewerb für Frauen mit Kurven und Männer mit Spezialgrößen teil. Sie haben sich beim Casting unter zahlreichen Bewerbern durchgesetzt und stehen im Finale: Bei der Wahl zur Miss Happy Curvy und zum Mr. Special Size in Stuttgart hoffen sie auf den Sieg. 

Models wie die beiden - also jenseits von der Sanduhr-Figur 90-60-90 - werden immer öfter gesucht. Das Schönheitsideal wandelt sich. „Es ist wirklich eine Revolution“, meint Jasmin Salmen. Das zeige sich allein schon auf Instagram, wo unter den Influencern auch viele Curvy Models seien. „Sie zeigen ihre Selbstliebe. Das motiviert andere Frauen“, sagt die 36-Jährige. Auch die Ostdorferin selbst hat mehr als 16.000 Abonnenten, die ihre Aktivitäten in dem sozialen Netzwerk verfolgen. 

„Kurvige Models und Plus-Size-Männer werden heute mehr akzeptiert. Das haben auch die Modehersteller mitbekommen“, pflichtet ihr Josip Džigumović bei. Genau wie Salmen lebt er derzeit in Ostdorf, geboren und aufgewachsen ist er in Kroatien. Die beiden haben sich vor einigen Jahren bei der Arbeit kennengelernt und nun hat sie der Zufall bei dem Schönheitswettbewerb wieder zusammengeführt. 

Dass auch fülligere Frauen oder Männer jenseits der Norm überhaupt die Möglichkeit haben, sich modisch zu kleiden, ist indes keine Selbstverständlichkeit. Džigumović, der mehr als zwei Meter groß ist, berichtet: „Die Klamotten sind oft zu breit oder zu kurz.“ Er müsse sie sich oft auf Größe schneidern lassen. Da hat es Salmen einfacher. „Online hat man zum Shoppen wirklich sehr viel Auswahl“, sagt sie. 

Abgesehen von den Körpermaßen - Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Curvy und Skinny Models? Das beantwortet Jasmin Salmen mit einem klaren Nein. „Alle müssen die gleiche Leistung bringen: die Ausstrahlung haben, fotogen sein und gut ankommen. Die Körper- oder Konfektionsgröße ist da eigentlich nicht relevant“, erklärt sie. 

Für Frauen und Männer, die versuchen abzunehmen, haben die beiden außerdem eine Botschaft: „Macht das auf keinen Fall für andere, oder dafür, um besser in die Gesellschaft zu passen. Macht das nur für euch selbst.“ 

Ein positives Körpergefühl strahlen die Ostdorfer jedenfalls aus. Ob das reicht, um die Jury in Stuttgart zu überzeugen? Das wird sich im 18. Mai zeigen.