Die Tür steht offen, die Strom- und Wasseranschlüsse sind gemacht. Markus Prüßner, Wolfgang Beck und Dieter Wekenmann (von links) haben den Aufbau begleitet und sind zufrieden. Was im Außenbereich noch fehlt, ist ein geschützter Durchgang, ein "Schlauch" vom Klinikum in den Container. Foto: Ungureanu

Zentralsterilisation wird wegen Wasserschaden ab 28. März vorübergehend ausquartiert.

Balingen - "Es war eine technische Glanzleistung", sagt Klinik-Geschäftsführer Gerhard Hinger. Gemeint ist der Aufbau des grauen Hightech-Kubus, der seit einigen Tagen im hinteren Bereich des Zollernalb-Klinikums in Balingen steht. Die Zentralsterilisation soll zum 28. März für vier bis fünf Monate dort einziehen.

Für Außenstehende sei das kaum zu verstehen, dass im neuen Klinikum ein gesamter Bereich saniert werden müsse, räumt der Klinik-Chef ein. Warum Sanierung? In der Zentralsterilisation sei ein Wasserschaden festgestellt worden – Anfang September vergangenen Jahres. Das wahre Ausmaß habe sich dann bei näheren Untersuchungen offenbart: "Scheibchenweise" sei die gesamte "Steri" unter die Lupe genommen wirden. Fazit: ein großer Bereich war betroffen.

Der komplette Estrich muss raus

Ein Gutachten wurde eingeholt, und siehe da: "Der komplette Estrich muss raus", sagt Hinger. Aber solange dort noch sterilisiert werde, sei an Bauarbeiten nicht zu denken. "Die sind mit Schmutz verbunden, in einem sterilen Bereich ist das nicht möglich." So sei beschlossen worden, die Abteilung vorübergehend umzusiedeln. "Mit diesen mobilen Containern sind wir auf der sicheren Seite."

Die Firma MMM aus Bayern sei die einzige in Deutschland, die solche Container baue und vermiete. Geliefert werden sie mit einem Schwertransporter. Allein schon Anlieferung und Aufbau seien eine "gewaltige logistische Leistung". Und das Zeitfenster ist eng: Bevor sie nach Balingen gebracht wurden, waren die Container in Holland in Betrieb.

Allein Miete und Logistik kosten eine halbe Million Euro. "Wir haben ihn für die Mindestmietzeit von vier Monaten gebucht, es gibt noch einen Puffer von einem Monat", sagt Hinger. "Und der nächste Mieter wartet schon." Demnach müsse die Sanierung in vier, spätestens in fünf Monaten abgeschlossen sein. Denn die ganze Maßnahme sei "zeitlich getaktet".

Die Wartungsarbeiten haben begonnen

An diesem Montag war Inbetriebnahme der Geräte, die Wartungsarbeiten haben begonnen. Die Dampfsterilisatoren seien die gleichen, die bereits im Klinikum verwendet werden, sagt Wolfgang Beck, der als Fachbereichsleiter Bau und Technik die Arbeiten von Anfang an begleitet hat. Aber die restliche Technik werde von der Firma MMM zur Verfügung gestellt, die Klinik-Mitarbeiter müssten noch geschult werden. Und weil die ganzen Maschinen und Geräte mit Strom funktionieren und der Container elektrisch beheizt wird, brauche man "richtig dicke Stromleitungen". Dazu sei man mit den Stadtwerken in Kontakt.

Bis zum Umzug am 28. März müssten die Maschinen funktionstüchtig sein, sagt Markus Prüßner, Abteilungsleiter Infrastruktur. Dann sei die "Steri" voll einsatzbereit. Sie müsse nicht nur technisch, sondern auch rechtlich alle Voraussetzungen erfüllen und vom Regierungspräsidium Tübingen zugelassen werden.

Etwas Gutes hat die ganze Geschichte doch noch: Der gesamte Schaden, einschließlich Containeraufbau und -miete, den Klinik-Chef Hinger im "siebenstelligen Bereich" ansiedelt, werde durch die Gebäudeversicherung übernommen.