Nach den Wahlen: der Vorstand der Raumausstatter-Innung mit Obermeister Frank Gess (rechts), Geschäftsführer Jürgen Greß (Zweiter von rechts) und dem stellvertretenden Kreishandwerksmeister Paul-Gerhard Alber (links). Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Handwerk: Berichte und Wahlen bei Innung der Raumausstatter

Zollernalbkreis. Obermeister Frank Gess hat in der Mitgliederversammlung der Raumausstatter-Innung an den Brexit und die Aktionen des US-Präsidenten erinnert, die mit Sicherheit auch Auswirkungen für Baden-Württemberg hätten. Geld, Zeit und Motivation müssten aufgewendet werden für die neue Datenschutzverordnung. Vom vorgesehenen Bürokratieabbau sei nichts spürbar. Trotz allem floriere die Wirtschaft. Vom Fachkräftemangel seien fast alle Handwerksbetriebe betroffen. Flüchtlinge seien nicht die Lösung, die Politik sei gefordert. Es gelte, aktiv zu werden, bevor die Industrie alle interessierten Jugendlichen an sich ziehe. Bei der Personalbindung spiele nicht immer der Lohn eine Rolle.

Was das Kundenverhalten angehe, zeige eine Studie, dass sich 93 Prozent beim Kauf im Internet informieren und davon 63 Prozent auch den stationären Fachhandel aufsuchen. Die Innung bestehe nach wie vor aus 20 Mitgliedern, davon 16 Vollmitglieder und vier Senioren- beziehungsweise Gastmitgliedern.

Der stellvertretende Kreishandwerkermeister Paul-Gerhard Alber betonte, dass er gerne im Metall-Handwerk tätig sei, wo die Digitalisierung seit Jahren Einzug halte und auch in anderen Bereichen notwendig sei. Dennoch sei künstliche Intelligenz "gefährlicher als eine Atombombe".

Die Ausbildungszahlen "gehen rapide durch die Decke", hieß es von Seiten der Gewerblichen Schule in Saulgau. Im neuen Jahr seien von anfangs 42 immerhin 38 Auszubildende übrig geblieben. Dagegen seien 30 im zweiten Lehrjahr und im dritten nur 20, die im Sommer ihre Prüfungen ablegen.

Von den Lehrlingen seien je 50 Prozent Jungen und Mädchen; auch Gymnasiasten seien dabei. Sprachliche Probleme würden mit der Zeit verbessert.

Geschäftsführer Jürgen Greß bat, bei Problemen anzurufen und das Angebot zu nutzen. Mit den Datenschutzrichtlinien müsse sich jeder Betrieb auseinandersetzen. Ein Beauftragter sei notwendig, wenn mindestens neun Mitarbeiter am PC arbeiten und mit persönlichen Daten umgehen. Greß stellte die Jahresrechnung vor. Karl-Ernst Weißmann, der mit Gerhard Roth die Kasse geprüft hatte, bestätigte Korrektheit. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt.

Für die kommenden drei Jahre gewählt wurden Obermeister Frank Gess, Stellvertreter Steffen Schlegel, Vorstandsmitglieder Martin Maier, Volker Sauter, Martin Wißmann, Alfred Witzemann, Jürgen Schellhammer und Franz-Josef Strobel sowie Kassenprüfer Gerhard Roth und Karl-Ernst Weißmann. Delegierte sind Frank Gess und Steffen Schlegel.