Auf der Suche nach den eigenen vier Wänden: Bis man das Passende gefunden hat, kann es dauern. Symbolbild: Ribnitzky Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: IHK: Knappes Angebot hemmt Fachkräftezuzug

Zollernalbkreis. Der regionale Wohnungsmarkt ist aus Sicht der IHK leergefegt. "Die Auswirkungen auf die Gewinnung von Fachkräften sind mittlerweile spürbar", sagt Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp. Die IHK spricht sich daher für mehr interkommunale Zusammenarbeit bei der Wohnraumentwicklung aus.

Die Region wächst: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sei laut Statistischem Landesamt seit 2011 um 15 Prozent gestiegen, das Angebot auf dem Wohnungsmarkt habe jedoch nicht mithalten können, heißt es in einer Mitteilung der Kammer. Das Forschungsinstitut Prognos habe in der aktuellen Studie "Wohnraumbedarf in Baden-Württemberg" einzelne Landkreise analysiert. Während der Zollernalbkreis über einen einigermaßen entspannten Wohnungsmarkt verfüge, gelte der Markt in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen als "angespannt" bis "sehr angespannt". Insgesamt seien in den beiden Landkreisen allein im Jahr 2015 3400 Wohnungen zu wenig gebaut worden.

Dass Wohnraum mittlerweile ein Problem darstelle, zeigt auch die jüngste IHK- Umfrage zur Standortzufriedenheit: Für die Betriebe ist die Bedeutung des Standortfaktors "Wohnraum" im Ranking aller abgefragten Faktoren um sieben Plätze hochgerückt. Gleichzeitig stieg die Unzufriedenheit der befragten Unternehmer mit dem Faktor Wohnraum um 15 Prozent.

"Wir können nur dort in größerem Umfang Wohnraum schaffen, wo eine optimale infrastrukturelle Anbindung gegeben ist, vor allem mit Blick auf Glaserfaseranschlüsse", so Epp. Erfahrungsgemäß dauere es jedoch, bis Wohnungen gebaut und bezogen werden können. In der Zwischenzeit sollte die Möglichkeiten zur Aktivierung bestehender Baulücken genutzt werden.

"Investitionsanreize für private Eigentümer könnten hier helfen", schätzt Epp. Dazu brauche es die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden in der gesamten Region Neckar-Alb. Aus Sicht der IHK ist das dringend nötig, denn "ohne neuen Wohnraum bekommen wir absehbar keine Fachkräfte mehr und können kein Wachstum mehr realisieren".

Bei einem Treffen im IHK-Forum in Reutlingen am 20. November geht es um "Projektentwicklung Immobilienwirtschaft: Umsetzung alternativer Investitionsmodelle".