Der Steinach-Wasserfall an der Inselstraße in Balingen fristet ein Schattendasein – das soll sich mit der Gartenschau ändern. Geklärt werden muss nun, welcher Weg dorthin führen soll. Foto: Maier

Stadträte treffen Woche wichtige Vorentscheidung zur Gartenschau. Zwei Varianten zur Wahl.

Balingen - Vor einer wichtigen Vorentscheidung in Sachen Gartenschau stehen die Balinger Stadträte in dieser Woche: Wie soll der Weg zum Wasserfall der Steinach an der Inselstraße gestaltet werden?

Wie berichtet, stehen dafür zwei Varianten zur Wahl: Entweder wird von der Badstraße her kommend eine neue Verbindung entlang der Steinach parallel zum Gelände der Feuerwehr in die Böschung modelliert. Oder aber Fußgänger gelangen künftig über die Inselstraße auf dem bestehenden Fuß- und Radweg zu dem Wasserfall.

Dieser fristet derzeit buchstäblich ein Schattendasein, selbst vielen Balingern ist seine Existenz nicht bewusst. Die Treppen, die von der Inselstraße hinunter ans Wasser führen, sind mit einem Gitter versperrt. Aber selbst wenn sie offen wären, wäre es dort unten wenig attraktiv: Der Wasserfall ist mit Hecken und Gestrüpp zugewuchert. Dass sich dort gleichwohl mitunter Menschen aufhalten, davon zeugen unter anderem Glasscherben.

Sitzgelegenheiten geplant

Im Rahmen der Gartenschau und den Planungen des Münchener Büros Lohrer.Hochrein soll der Wasserfall deutlich schöner werden; der Bereich soll, je nach Blickrichtung, der schöne südliche Beginn oder aber der attraktive Abschluss des Gartenschaugeländes sein. Geplant sind Sitzgelegenheiten am Wasser, die dazu einladen, sich dort künftig etwa an lauen Sommerabenden aufzuhalten. Der Bereich drumherum wird auch dadurch neu ins Bewusstsein der Balinger geholt, dass das Gebäude Inselstraße 2 abgerissen wird – das schafft Platz für Blicke auf die Steinach.

Wie aber soll man künftig dorthin gelangen? Das ist die Frage, mit der sich die Stadträte am Mittwoch zunächst vor Ort und dann im Gartenschauausschuss beschäftigen (18.30 Uhr, Stadthalle). Die endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat Ende des Monats.

Zahlreiche neue Wege

Der neue in die Böschung anzulegende Weg entspräche dem Wegekonzept, das das Büro Lohrer.Hochrein für den gesamten Innenstadtbereich vorgelegt hat und das zahlreiche neue Wege entlang von Steinach und Eyach vorsieht. Dadurch sollen die Balinger ihren Gewässern wieder nahe kommen. Allerdings ist diese Variante im Bereich des Feuerwehrhauses technisch aufwändig und entsprechend teuer: Rund 830.000 Euro wären dafür notwendig. Über das Feuerwehrgelände kann man den Weg nicht führen, weil der Platz dafür nicht ausreicht: Fußgänger und im Ernstfall Rettungsfahrzeuge kämen sich in die Quere.

Deutlich günstiger – rund 165.000 Euro – würde die Verbindung von den künftigen Schwefelgärten am derzeitigen Jugendhaus Insel her über die Inselstraße kosten. Die Verbindung besteht ja bereits, allerdings würde in diesem Fall der Bereich vor dem Südbahnhof und die Inselstraße hübscher gemacht.

Über das Thema war im Gartenschauausschuss und im Gemeinderat bereits im Juni gesprochen worden (wir berichteten): Ingrid Helber (FDP), Klaus Hahn (CDU), Wolfgang Hallabrin (Freie Wähler) sowie Sevgi Turan-Rosteck (Grüne) sprachen sich dafür aus, auf den verhältnismäßig teuren Weg in der Böschung zu verzichten und besser einen schönen Übergang über die Inselstraße hin zum Wasserfall zu gestalten. Einzig Georg Seeg (SPD) plädierte bislang klar für den Uferweg parallel zum Feuerwehrgelände: Dieser würde das Wegekonzept konsequent fortsetzen, alles andere wäre ein "Bruch mit der Planung". Dazu komme, dass die am Feuerwehrgelände bestehende Mauer zur Steinach hin, die in den 1980er-Jahren gebaut worden sei, mittlerweile deutliche Schäden aufweise. Durch den neuen Uferweg könne man, so Seeg, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: das Wegekonzept konsequent fortsetzen und die ohnehin zu sanierende Mauer mit Gartenschau-Zuschüssen instand setzen.