Kunterbunte Verabschiedung des langjährigen Ortsvorstehers / Gabentisch reicht für Vielzahl der Geschenke nicht

Von Silke Porath

Balingen-Weilstetten. "Ich war sehr gerne Ortsvorsteher und die Arbeit hat sich gelohnt": Das sagte Kurt Haigis am Samstag bei seiner Verabschiedung in der Festhalle Weilstetten. Nach 26 Jahren im Amt haben alle 18 Vereine aus Roßwangen und Weilstetten bei einem kunterbunten Abend "Tschüß Kurt!" gesagt.

Der jetzige Amtsinhaber Wolfgang Schneider hat es hochgerechnet: 260 Sitzungen hat Kurt Haigis seit Amtsantritt 1988 geleitet. Mit vielen scihtbaren Ergebnissen: In die Amtszeit von Haigis fallen große Projekte wie der Turnhallenanbau, das Lochenbad oder die Regenüberlaufbecken, dank derer für die beiden Teilorte Hochwaser kein Thema ist. Die Liste ist lang. Schneider beschenigte seinem Vorgänger Engagement, Perspektiven und politischen Weitblick.

Haigis selbst erinnert sich gern an seine Zeit im Rathaus. Dabei hat er auch so manche Kuriosität erlebt: "Wer sich nicht in die Sprechstunde getraut hat, der rief schon mal nachts um zwei bei mir zu Hause an." Da ging es dann um tote Katzen auf der Straße, um Hundehaufen in Nachbars Garten, um Uneinigkeiten am Stammtisch und sogar um Erbstreitigkeiten. Haigis nahm den Verabschiedungsabend als Gelegenheit, deutliche Worte zu sprechen und zum härtesten Widerstand gegen den Wunsch nach Auflösung der Gemeindeverwaltungen aufzurufen: "Nur wir hier vor Ort wissen, was wirklich los ist!"

Feuerwehrkommandant Frank Espenlaub inszenierte mit den 18 Vorsitzenden der Vereine ein Ballspiel für den passionierten Handballer und ehemaligen Schiedsrichter Haigis. Mehr als 400 Hauptversammlungen habe der ehemalige Ortsvorsteher während der vergangenen 26 Jahre besucht, dabei stets die Gerechtigkeit und das Miteinander in den Vordergrund gestellt und sich als Förderer der Vereine gezeigt. Was Haigis als aktives und passives Mitglied so alles gewuppt hat, wurde per Beamer in einer von Melanie Butz zusammengestellten Fotoschau gezeigt.

Am Ende des Dankeschön-Reigens allerdings hatte Kurt Haigis ein Problem: Der Gabentisch reichte nicht aus für die Geschenke der 18 Vereine. Pfarrer Dirk Hahn und sein katholischer Kollege Ewald Ginter lobten Haigis als herzlichen und verlässlichen Partner für die Kirche. Fehlen durfte am von den Vereine auf die Beine gestellten Abend natürlich nicht das Weilstettener Heimatlied – und das, was Haigis ausgezeichnet hat: gute Gespräche, Auge in Auge und ganz persönlich.