Heimatgeschichte: Vortrag am 14. November im Landratsamt

Balingen. "Das Kriegsende 1918 im Oberamt Balingen": So lautet das Thema des Vortrags, den Michael Walther im Rahmen der Reihe der Heimatkundlichen Vereinigung am Mittwoch, 14. November, im Landratsamt Balingen hält. Beginn ist um 20 Uhr. Alle Interessierten sind willkommen, der Eintritt ist frei.

Das Ende des Ersten Weltkriegs stellt in vielerlei Hinsicht eine epochale Zäsur dar. Allerdings greift das Schlagwort des amerikanischen Historikers George F. Kennan von der "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts zu kurz, da es sich aus dem Wissen der nachfolgenden Generationen speist.

Wie sahen Umbrüche aus?

In Deutschland zog der verlorene Krieg die Errichtung der ersten parlamentarischen Demokratie und die Einführung des Frauenwahlrechts nach sich. Ein ähnliches Szenario ist in Bezug auf die Entwicklung des Sozialstaats zu beobachten. Auf der einen Seite führten vier Jahre Krieg und die Blockadepolitik der Entente zu einer Verarmung weiter Bevölkerungskreise. Auf der anderen Seite waren die sozialen Probleme und deren Folgelasten Auslöser für die Erweiterungen und Verbesserungen sozialer Leistungen, zunächst durch die Städte.

Wie sahen diese politischen und sozialen Umbrüche im Oberamt Balingen aus? Auf der Grundlage von Gemeinderatsprotokollen, Berichten in Tageszeitungen und den Aufzeichnungen zweier Zeitzeugen – Louis Landerer aus Balingen (1872 bis 1941) und Gottlob Friedrich Hummel (1869 bis 1952) aus Ebingen –, wird Michael Walther den Ereignissen der Jahre 1918 und 1919 nachgehen.