Kräne, Lastwagen, Traktor: Auch diese Spielzeugfahrzeuge aus Metall sind Teil der neuen Ausstellung in der Balinger Zehntscheuer. Foto: Maier

Neue Ausstellung in der Balinger Zehntscheuer zeigt Entwicklung von Konstruktionsspielen auf:

Balingen - "Lilienthal, Lego und Co.": So lautet das Motto der neuen Ausstellung in der Balinger Zehntscheuer, die am Freitag, 23. November, um 19 Uhr eröffnet wird. Zu sehen und zu bewundern gibt es historische Konstruktionsspiele aus der Sammlung Birkle.

Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung von Baukästen und technischen Konstruktionsspielen nach. Obwohl bereits in der Frühen Neuzeit die kindliche Neigung zum Bauen und Tüfteln erkannt worden war, erhielten Baukästen erst durch den Erfinder des Kindergartens, Friedrich Fröbel (1782 bis 1852), ein pädagogisch-didaktisches Fundament.

Dienten dabei anfangs schlichte Holzbaukästen der Kindeserziehung, so begann mit dem Luftfahrtpionier Otto Lilienthal (1848 bis 1896) eine neue Ära des spielerischen Konstruierens. Er erfand nicht nur den Steinbaukasten, sondern er patentierte auch hölzerne Lochleisten mit gleichmäßigem Lochabstand – ein elementarer Bestandteil aller späterer Konstruktionsspiele.

Das Prinzip der durchlöcherten Leiste machte sich fast zeitgleich auch der Brite Frank Hornby (1863 bis 1936) zunutze, als er die ersten Modelle aus Metall entwickelte und dadurch als Erfinder des Metallbaukastens in die Baukastengeschichte einging. Dieser bildete wiederum die Grundlage des militärischen Equipments, das kriegsbedingt in den 1930er-Jahren populär wurde.

Gegen Ende der 40er- und Anfang der 1950er-Jahre neigte sich die Konjunktur der Metallbaukästen ihrem Ende zu: Wichtige Firmen begannen damit, andere Produkte mit anderen Materialien zu produzieren: Das Zeitalter von Lego und Fischertechnik war eingeläutet.

Jede "Epoche" der Baukastengeschichte wird in der Ausstellung mit Exponaten anschaulich präsentiert. Dabei bieten Do-it-yourself-Stationen auch Möglichkeiten, sich selbst im Tüfteln zu üben.

Im Rahmen der Vernissage am Freitagabend wird nach Grußworten von Oberbürgermeister Helmut Reitemann und einer Einführung von Stadtarchivarin Yvonne Arras der Leihgeber Roland Birkle über seine Sammlung historischer Konstruktionsspiele und seine Sammeltätigkeit berichten.

  Zu sehen ist die Ausstellung in der Zehntscheuer dienstags bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr. Die Ausstellung läuft bis 6. Januar 2019.