Zahlreiche Besucher schauen sich bei der Ausstellung der Balinger Vogelfreunde um. Fotos: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Balinger Züchter stellen in Eberthalle aus / Federvieh zieht Besucher an / "Verein gut aufgestellt"

Insgesamt 22 Mitglieder haben die Schau der Balinger Vogelfreunde am Wochenende in der Eberthalle beschickt. "Unsere Vogelschau ist eine der größten und artenreichsten in Süddeutschland", sagte der Vorsitzende Michael Lehmann.

Balingen. Man habe sich bemüht, den Besuchern ein artenreiches und attraktives Bild von der Vogelwelt zu zeigen. Deshalb seien auch viele Vogelfreunde anderer Vereine gekommen.

"Gute Beziehung haben wir zu den Vogelfreunden aus Albstadt und Reutlingen. Wir besuchen uns immer gegenseitig. Die Kameradschaft ist gut, ohne Kameradschaft funktioniert das Vereinsleben aber auch nicht", so Lehmann.

Zu sehen waren verschiedenste Vogelarten aus allen Kontinenten. Darunter waren Sittiche und Papageien in allen Variationen, außerdem Prachtfinken, Positurkanarien und Agaporniden. Auf Infotafeln konnten sich die Besucher über das Verbreitungsgebiet, den Lebensraum, die Gesamtlänge, das Aussehen und Wesen und über besondere Kennzeichen der Vögel informieren. Zudem bekamen Interessierte von den fach- und sachkundigen Balinger Vogelfreunden Tipps zur richtigen Haltung. "Die Besucher zeigen sich immer sehr interessiert und stellen viele Fragen. Wir stehen auch ansonsten jederzeit mit Rat und Tat zur Seite", sagt Lehmann.

Das Hauptanliegen sei die Nachzucht nach dem Motto "Arterhaltung durch Zucht". An der vereinsinternen Nachzuchtstatistik nahmen 27 Mitglieder teil. Es wurden 1355 Vögel in 50 Arten nachgezüchtet – neben geläufigen Vogelarten auch seltene Arten wie Stare und Feigenpapageien sowie erstmalig Pagodenstare, Princess-of-Wales-Sittiche und Braunbrustnonnen. "Besonders erfolgreich ist die Nachzucht des Balistars, von dem es in der Natur nur noch rund 20 Stück gibt. 30 Vögel aus Deutschland wurden nach Bali ausgeflogen und werden dort in Biotopvolieren nachgezogen", erklärt Lehmann.

Eingebettet in die Schau war die Vereinsmeisterschaft. Vier Wertungsrichter begutachteten die Vögel. Kriterien waren neben Farbe und Zeichnung unter anderem Größe, Flügelstellung und die Krallen.

Lehmann: "Wir gehören zu einem der führenden Vereine in unserem Bereich und werden auch wieder sehr stark bei der Landesschau in Rottweil vertreten sein, bei der wir in den letzten Jahren immer sehr viele Landessiege holten." Der Verein stehe auf sehr guten Füßen und habe in den vergangenen Jahren viele Neumitglieder begrüßen dürfen: "Das Sterben von Kleinzuchtvereinen geht an uns vorbei", sieht Lehmann seinen Verein für die Zukunft gut gerüstet.

Die Vogelzucht sei kein Hobby, das nur aus Spaß an der Freude gemacht werde: Die Tiere müssten jeden Tag versorgt werden. Jedes Tier brauche sein spezielles Futter. Lehmann spricht von einem "Fullime-Job". Er selbst ist seit 40 Jahren von der Vogelzucht begeistert.