Auf der Höhe des "Krone"-Parkplatzes soll eine Verkehrsinsel Rasern signalisieren, dass sie in den Ort hinein fahren. Foto: Deckert

Ämter prüfen Baumaßnahme in Endingen. 30er-Zone: Bei Nacht sei es ruhiger.  

Balingen-Endingen - In Endingen soll es verkehrstechnisch ruhiger werden – aber wie? Gestern stellte Eduard Köhler, Leiter des Tiefbauamts Balingen, an der Endinger Ortsdurchfahrt ein Verkehrsinsel-Modell vor, das Abhilfe schaffen könnte.

Wer von Balingen her nach Endingen hineinfährt, tut dies selten mit den vorgeschriebenen 50 Kilometern pro Stunde auf dem Tacho. Das soll sich ändern, haben die Endinger beschlossen. Mittels eines Blitzers gleich nach dem Ortsschild? Das wolle man nicht, betonte Gerd Ulrich von der Bürgerinitiative Ortsumgehung Endingen/Erzingen beim gestrigen Vor-Ort-Termin. Denn wenn die Ortsumgehung komme, seien die Blitzer ja unnötig. Wohingegen die Insel trotzdem stehen bleiben könnte.

Köhler stellte das Verkehrsinsel-Modell vor: Auf Höhe des "Krone"-Parkplatzes soll auf der B  27 eine Insel entstehen, und links und rechts soll es Ausbuchtungen geben. Das, so hoffen die Vertreter des Tiefbauamts, der Polizei, der Verkehrsbehörde und der Bürgerinitiative, schrecke sowohl optisch davor ab, zu schnell zu fahren, als auch "physikalisch", weil ja eine kleine Kurve gefahren werden müsse. Als Paradebeispiel für eine solche Insel wurde Engstlatt genannt.

In Endingen gibt es allerdings noch ein Problem: Hier handelt es sich um eine Bundesstraße, was bedeutet, dass auch große Lastwagen an der Insel vorbeikommen müssen und der Schlenker breiter sein muss. Folglich müssten Autos nicht so stark abbremsen, wie sich das die Endingern wünschen würden. Apropos Abbremsen: Bringt denn die 30er-Zone was? Bei Nacht sei es ruhiger, bestätigte Ulrich. Die, die direkt an der Bundesstraße wohnten, könnten besser schlafen, Autos höre man nachts kaum noch, und Lastwagen vor allem dann, wenn sie über lockere Schachtdeckel fahren.

Wie geht es jetzt in Sachen Verkehrsinsel weiter? Die Verkehrsbehörde prüft, wie viele Autos täglich mit Bleifuß durch Endingen rauschen, das Tiefbauamt überprüft, ob die Insel wie vorgeschrieben von weithin sichtbar ist. Erst wenn alles ausgewertet sei, könne über konkrete Pläne gesprochen werden, erklärte Köhler. Sollte es eine Insel geben, wäre sie wahrscheinlich erst Ende des nächsten Jahres fertig und würde rund 40 000 Euro kosten.