Der evangelische Dekan Beatus Widmann, Prälat Christian Rose, der katholische Dekan Anton Bock, Katrin Hödl, Vorsitzende der Bezirkssynode, und Diakon Albrecht Holzhäuer (vone von links) haben mit über die Zukunft der Kirche diskutiert. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Bezirksforum diskutiert Zukunft

Balingen. Nach vorne schauen, nicht zurück, sollten die Menschen im evangelischen Kirchenbezirk Balingen, so Dekan Beatus Widmann zum Auftakt des Bezirksforums unter dem plakativen Titel "Bleibt die Kirche im Dorf?" Dieser Frage haben sich am Freitag die mehr als 150 Besucher aus den Kirchengemeinden im Johann-Tobias-Beck-Haus gestellt.

Dieses Forum ist Auftakt einer Visitation, also den Besuch des Kirchenbezirks durch Prälat Christian Rose. Er will die ganzer Vielfalt des kirchlichen Lebens aufnehmen.

"Gott schafft Neues, wir müssen es nur erkennen", sagte Widmann. Das gelte auch für den Kirchenbezirk.

Landrat Günther-Martin Pauli, selbst Katholik, hob das gute Miteinander der evangelischen und katholischen Christen im Zollernalbkreis hervor, das sich unter anderem bei der Aufnahme der Flüchtlinge in der Landeserstaufnahmestelle Meßstetten gezeigt habe.

"Vielleicht hängt man noch an manchem, was nicht mehr geht", so der katholische Dekan Anton Bock. Das gelte für beide Konfessionen. Da könne man nur die Situation anschauen und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Auch er beschwor den Geist Gottes, der die Menschen führe. "Es muss Menschen geben, die dem Evangelium ein Gesicht geben – es muss nicht der Pfarrer sein", sagte Bock.

Prälat Rose betonte, die Visitation sei kein Disziplinierungsinstrument, sondern die Wahrnehmung dessen, was in den Kirchengemeinden geschehe.

Im Anschluss diskutierten Vertreter der Kirchen, der Wirtschaft, der Feuerwehr und der Ärzteschaft über Innen- und Außenwahrnehmung der Kirche.