Setzen auf das Fahrsicherheitstraining für Senioren (von links): Georg Seeg, Günther-Martin Pauli und Hardy Losekamm, Leiter des Verkehrsamts. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Übung: Neues Projekt des Zollernalbkreises und der Verkehrswacht für Senioren

Im vergangenen Jahr hat das Landratsamt ein Projekt gestartet, das ältere Mitbürger beim Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterstützt. Dieses wird nun fortgesetzt – und zugleich wird ein neues begonnen.

Zollernalbkreis. Senioren, die auf ihr eigenes Gefährt verzichten und stattdessen den ÖPNV nutzen, können ihre Fahrerlaubnis seit 2018 unbürokratisch bei den Führerscheinstellen des Landkreises gegen ein naldo-Jahresticket eintauschen. Der Landkreis übernimmt ein Jahr lang die Kosten dafür.

Mehr als 50 Autofahrer hätten inzwischen diese Gelegenheit genutzt und seien jetzt bequem, kostengünstig und umweltfreundlich mit Bus und Bahn unterwegs, so das Landratsamt. Aufgrund dieser guten Resonanz gebe es das Projekt auch in diesem Jahr.

Aber: Gerade in ländlichen Regionen könnten viele Senioren nicht ganz auf den eigenen Wagen verzichten. An sie richtet sich ein weiteres Projekt, das das Landratsamt nun mit dem Kreisseniorenrat Zollernalb unterstützt: Ältere Fahrer, die an einem speziellen Fahrsicherheitstraining der Verkehrswacht teilnehmen, können sich die Hälfte der Kosten von 60 Euro vom Landratsamt erstatten lassen.

Ältere Autofahrer seien zwar laut Statistischem Bundesamt keine Risikogruppe und nicht so häufig an Unfällen mit Personenschäden beteiligt wie Fahrer anderer Altersklassen. Dennoch lasse die körperliche Leistungsfähigkeit und damit auch die Fahrtüchtigkeit mit zunehmendem Alter naturgemäß nach.

Ein Fahrsicherheitstraining könne dabei helfen, die Fahreignung zu erhalten, indem es die jahrzehntelange Erfahrung der Senioren mit aktuellem Wissen und speziellen Übungen kombiniere.

Landrat Günther-Martin Pauli ist von dem Projekt überzeugt: Der Landkreis unternehme "große Anstrengungen", um den Nahverkehr im ländlichen Bereich so auszubauen, dass er eine vernünftige und kostengünstige Alternative zum eigenen Auto bietet. "Leider können wir aber nicht jeden Teil des Landkreises mit einem engen Taktverkehr erschließen", deshalb sei das eigene Auto für manche Senioren ein wesentlicher Faktor, um mobil zu bleiben. Die Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings könne einen wichtigen Beitrag leisten, diese Mobilität zu erhalten: "Aus diesem Grund wollen wir einen finanziellen Anreiz dafür bieten", so Pauli.

Georg Seeg, stellvertretender Vorsitzender des Kreisseniorenrats, auf dessen Anregung hin das Projekt gestartet wurde, freut sich über diese Aktion: "Ein Fahrsicherheitstraining kann Senioren fitter für den heutigen Straßenverkehr machen, als es manch jüngere Fahrer sind. Es ist eine gute Sache, dass der Kreis die Kursteilnahme fördert."

 Anmeldungen zu den Fahrsicherheitstrainings sind über die Internetseite der Verkehrswacht Zollernalbkreis, www.vwzak.de, möglich. Dort können auch die Termine abgerufen werden.