Große Runde zum Thema Teilhabe: Peter Blechmann, Holger Klein (Lebenshilfe), Nathalie Hahn, Martin Rosemann, Jörg Würfel (Jobcenter) und andere. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: SPD-Bundestagsabgeordneter Martin Rosemann besucht das Sozialkaufhaus "Domiziel"

Der Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosenmann hat das Sozialkaufhaus "Domiziel" in Balingen besucht.

Balingen. Daneben stand ein Gespräch Rosemanns mit Vertretern der Agentur für Arbeit Balingen, des Balinger Jobcenters, bei Job-Coaches sowie der Geschäftsführung der Firma BBQ, dem Geschäftsführer der Lebenshilfe und dem Sozialdezernenten, Georg Link, auf dem Programm.

Zentrales Thema waren die bisherigen Erfahrungen mit dem am 1. Januar dieses Jahres in Kraft getretenen Teilhabechancengesetz, das langzeitarbeitslosen Menschen soziale Teilhabe durch Arbeit ermöglicht und langfristig eine Rückkehr auf den ersten Arbeitsmarkt bestmöglich unterstützt.

Gute Erfahrungen im Sozialkaufhaus gemacht

Nathalie Hahn und Peter Blechmann, die Vorsitzenden des Trägervereins des Domiziel, berichteten von vielen guten Erfahrungen, die man mit den Teilnehmern der Maßnahme mache: Große Motivation und Freude an der Arbeit zeichne die meisten aus. Bei mehreren ihrer Mitarbeiter sehen die Beiden gute Chancen für eine Rückkehr in den sogenannten ersten Arbeitsmarkt. Auch lobten sie die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die es zwischen dem Domiziel, dem Jobcenter und auch der mit dem Jobcoaching beauftragten Firma BBQ gebe.

Bei allem Lob für das Teilhabechancengesetz und all den positiven Perspektiven wurde kritisch angemerkt, dass vor allem die finanzielle Ausstattung der Jobcenter schon nach einem dreiviertel Jahr an ihre Grenzen stoße. Problem sei, dass die Anstellungsverträge für die inzwischen etwa 70 Maßnahmenempfänger im Zollernalbkreis oft nur noch für ein Jahr ausgestellt würden, obwohl eine Förderung durch Jobcenter und Agentur für Arbeit für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren möglich sei. Verantwortlich für diese Vorsicht von Seiten der Arbeitgeber sei die Unsicherheit darüber, ob die derzeitigen finanziellen Mittel so auch in Zukunft weiterhin zur Verfügung stehen werden.

Langfristige Anstellung soll Vorrang haben

Rosemann betonte, dass die Mittel bis 2024 gesichert seien. Allerdings, so betonte der Politiker, sei eine langfristige Anstellung in jedem Fall anzustreben, da gerade die langfristige Perspektive des Teilhabechancengesetzes eine Reintegration der geförderten Menschen in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft verspreche. Daher nehme er die Hinweise in jedem Fall mit nach Berlin, um sich über diese Entwicklung zu beraten.

Insgesamt, so Rosemann, bestärkten ihn die vielen positiven Rückmeldungen aus der Runde in der Ansicht, dass man mit dem neuen Teilhabechancengesetz einen wichtigen und längst überfälligen Schritt bei der Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit endlich geschafft habe. Nun müsse eine Verstetigung und eine Verbesserung der Maßnahmen erfolgen.