Freizeit: Boris Retzlaff muss bei Premiere improvisieren
Groß angekündigt hatte der Balinger Kleinkünstler Boris Retzlaff den Start seiner neuen Online-Quizshow auf seiner Facebook-Seite. Doch dann widerfuhr ihm ein Missgeschick: Das soziale Netzwerk sperrte ihn aus. "Das war ein nervenaufreibender Tag", sagt Retzlaff.
Balingen. Inzwischen kann der Balinger darüber schmunzeln, doch den vergangenen Donnerstag verbrachte er im Krisenmodus. Die Ankündigung, seine Pub-Quizshows während der Corona-Krise ins Internet zu verlegen, war auf viel Resonanz gestoßen. Doch kurz vor der Premiere spielte ihm die Technik einen Streich. "Ich nutze bei Facebook die zweistufige Anmeldung. Das heißt, wenn ich mich mit Nutzernamen und Passwort angemeldet habe, bekomme ich eine SMS mit einem Code, den ich eingeben muss", erklärt er.
Quizmaster wechselt kurzerhand auf seinen Youtube-Kanal
Diese SMS kamen allerdings ab Mittwoch nicht mehr. "Keine Ahnung, warum – das muss wohl ein technisches Problem bei Facebook gewesen sein", mutmaßt Retzlaff. In seiner Verzweiflung habe er dann so oft versucht, sich einzuloggen, dass er endgültig ausgesperrt worden sei – weil das nach Hacking-Versuchen aussah. Nichts zu machen – auch nicht seitens des Facebook-Kundendienstes, den er mehrfach kontaktierte.
Kurzfristig entschloss sich Retzlaff, den virtuellen Veranstaltungsort zu wechseln und das Video mit den Fragen auf seinem Youtube-Kanal hochzuladen. Zugleich bat er einige Freunde mit großer Facebook-Reichweite, dort die Nachricht über die Verlegung zu verbreiten. "Ich habe echt gestaunt, wie gut das funktioniert hat. Innerhalb von zwei Stunden wussten so viele Leute Bescheid. Die Premiere auf Youtube lief dann wirklich prima."
Eines bedrückt ihn dann doch: "Wer zum Beispiel über die Presse auf die Sache aufmerksam wurde und kein Facebook-Konto hat, konnte das nicht mitkriegen. Das tut mir wirklich leid."
Am Donnerstag steht die nächste Runde an
Inzwischen hat Retzlaff die Kontrolle über sein Konto wieder – "und ich werde Sorge tragen, dass so etwas nicht wieder passiert". Auch an den kommenden Donnerstagen soll um 20 Uhr sein Fragen-Video online gehen. Nun allerdings auf zwei Plattformen: Neben Facebook will er weiterhin auch Youtube nutzen. Auf beiden Kanälen heißt seine Seite "kabaretzlaff".