So sieht die überarbeitete Planung für den Bahnhofsvorplatz aus – mit leicht abgerücktem Querbau recht vom dominieren Bahnhofsgebäude. Foto: Stadtverwaltung

Startschuss für Querbau und Quartier: Gemeinderat will Holzwarth-Architekten mit Entwurf beauftragen. Mit Video

Balingen - Eineinhalb Jahre nach dem Votum des Preisgerichts soll nun der Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit der "baulichen Umsetzung" beauftragt werden. Der Hauptzankapfel – der Querbau – ist weiterhin enthalten, wenn auch in leicht überabeiteter Weise.

Zunächst wird sich der Technische Ausschuss (Mittwoch, 12. September, 17 Uhr, Rathaus) und dann der Gemeinderat (Dienstag, 25. September, 17 Uhr, Stadthalle) mit dem für Balingen wichtigen Thema befassen.

Das Stadtparlament wird aller Voraussicht nach den Planungsauftrag an das Berliner Büro Holzwarth Landschaftsarchitektur mit Yellow Z erteilen. Damit fällt der Startschuss für die Aufhübschung des Bahnhofsvorplatzes sowie – was beim Wettbewerb ebenso Thema war – der Neugestaltung der westlichen Bahnhofsstraße bis hin zu den Gleisanlagen. Damit wird ein neues innerstädtisches Quartier entstehen.

Der Siegerentwurf, den das Büro Holzwarth Landschaftsarchitektur mit Yellow Z vorlegte, hatte das Preisgericht im März 2017 aufgrund seiner "gelungenen und bestmöglichen Umsetzungen aller funktionalen und gestalterischen Zielsetzungen" überzeugt. Im Mittelpunkt der Wettbewerbsaufgabe stand neben der Neugestaltung der westlichen Bahnhofsstraße und der Anlegung neuen Wohnraums der Bahnhofsvorplatz: Der – nach Meinung von Stadtplanern – "Unort" soll als nördlicher Stadteingang neu gefasst und verkehrsberuhigt und damit künftig mehr als bisher als öffentlicher Raum wahrgenommen werden.

Zum geplanten Querbau hatten wir im Juni die Balinger befragt:

An einem wichtigen Detail des Holzwarth-Entwurfs, der allerdings auch in vielen anderen Wettbewerbsbeiträgen enthalten war, schieden sich indes die Geister: In dem auf dem Bahnhofsvorplatz vorgesehenen, den Raum klar strukturierenden und die derzeitige Bauruine Bahnhofsgaststätte ersetzenden Querbau gegenüber dem Gebäude Bahnhofsstraße 31 (Betten-Prinz) sahen beispielsweise Vertreter des Bürgervereins und viele ältere Balinger eine große Sünde. Befürchtet wurde, dass der Bau den Anblick des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes verschandeln würde. Holzwart & Co. haben den ursprünglichen Entwurf mittlerweile dahingehend überarbeitet, dass der Querbau etwas vom Bahnhofsvorplatz abgerückt wird. Ob das die Gemüter beruhigt?

Noch geklärt werden müssen bis zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes derweil zahlreiche Dinge, vor allem Grundstücksfragen. Mit den Eigentümern drumherum müssen Abstimmungen getroffen und Verträge geschlossen werden.

Im Kern geht es dabei wieder um den Bahnhofsvorplatz, der sich in Privateigentum von Peter Seifert befindet. Ziel der Stadtverwaltung ist es, den Bahnhofsvorplatz bis zur Gartenschau im Jahr 2023 fertigzustellen. Für die Platzgestaltung rechnet man mit Kosten von rund 1,5 Millionen Euro.