Spaß im Wasser: Angesichts des Sonnenscheins verzeichnet das Freibad viele Besucher. Foto: Hauser

Wetterstation Heselwangen misst 19 Sommertage und sieben heiße Tage mit bis zu 36 Grad. Natur benötigt mehr Regen.

Balingen-Heselwangen - Der Juli 2019 war ein Supersommermonat: Es gab sieben heiße Tage mit bis zu 36 Grad Celsius. Allerdings war der Juli auch zu trocken. Die Daten wurden an der Wetterstation Heselwangen gemessen.

Mit dem Sommerwetter kann man bis jetzt zufrieden sein. Wie der Juni war auch der Juli recht sonnig und warm. Der Monat kann 19 Sommertage vorweisen und sieben heiße Tage mit bis zu 36 Grad Celsius.

Der Juli fiel an der Station zu trocken aus – an anderen Orten im Kreisgebiet dagegen war er zu nass. Zur Einordnung: Im Vergleichszeitraum (1981 bis 2010) war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 94 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 bis 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240 Stunden. Sommertage mit 25 und mehr Grad gab es im genannten Zeitraum durchschnittlich 13,6 im Juli.

Der Juli 2019 bringt es im Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 19,6 Grad – also um 1,7 Grad zu warm, auf 72,1 Liter Niederschlag (77 Prozent des Durchschnitts) und 303,7 Sonnenscheinstunden (127 Prozent). 19 Sommertage wurden gezählt.

Der Juli begann am Monatsersten schon hochsommerlich warm, 32 Grad und 11,1 Stunden Sonnenschein zeigten die Messfühler an. Danach wurde es in einem Auf und Ab der Temperatur kühler, so dass der Monat trotz reichlichem Sonnenschein bis zur Monatsmitte um 0,3 Grad zu kalt ausfiel. In dieser Zeit war in den Gärten Gießen angesagt, denn nennenswert geregnet hatte es seit dem 24. Juni nicht mehr, und so war der Platzregen während eines Gewitters am Sonntag, 7. Juli, willkommen. Innerhalb von zehn Minuten gingen 6,3 Liter nieder. Doch bis es aufhörte zu regnen, waren es gerade mal 8,9 Liter – eine Gießkanne voll. Einen weiteren Regenguss gab es am Freitag, 12. Juli. An der Station zeigte der Regenmesser 25,9 Liter pro Quadratmeter innerhalb 24 Stunden an. Die umliegenden Stationendes Deutschen Wetterdienstes (DWD) meldeten: Balingen-Bronnhaupten 27,7 Liter, Hechingen 33,7 Liter, Albstadt-Badkap 31,4 Liter und Meßstetten-Appental 14,1 Liter Niederschlag.

Nach der Monatsmitte schaltete die Witterung auf Hochsommer um. Jetzt wurde es von Tag zu Tag wärmer, um am Donnerstag, 25. Juli, für einen kurzen Moment den Monatshöchstwert an der Station von 36 Grad anzuzeigen. Bundesweit war dies der heißeste Tag im Monat und 25 Stationen zeigten innerhalb Deutschlands mehr als 40 Grad an. Die Station in Balingen-Heselwangen wird in naher Zukunft wohl keine 40 Grad vermelden können, da sie in 573 Metern über dem Meer zu hoch liegt.

Bis jetzt hält den Stationsrekord der 27. Juli von 1983 mit 37 Grad. Die 36 Grad von diesem Jahr sind aber der viertgrößte Wert in den zurückliegenden 40 Beobachtungsjahren. Die im letzten Monatsdrittel fast unerträgliche Hitze beendeten Gewitter. Bronnhaupten meldete am 26. Juli nichts – die Station war wegen eines technischen Defektes ausgefallen. An der Station in Balingen-Heselwangen zeigte der Regenmesser für den 26. Juli 8,9 Liter an, die DWD-Station in Hechingen dagegen 61,1 Liter, Albstadt-Badkap 12,5 Liter und Meßstetten nur 4,9 Liter.

Am darauffolgenden Tag hatten die Gewitter eine andere Zugrichtung eingenommen. Jetzt konnte Hechingen 6,2 Liter vermelden, Balingen-Heselwangen 9,5 Liter, aber Meßstetten 52,5 Liter. Bronnhaupten und Albstadt-Badkap waren an diesen Tagen ausgefallen. Einen Tag später tat es mit 32,2 Litern in Hechingen nochmals einen kräftigen Guss.

Alles in allem fiel der Juli in Balingen-Heselwangen mit 72,1 Litern gegenüber dem Durchschnittswert von 94 Litern zu trocken aus – in Hechingen mit 156,9 Litern zu nass, in Meßstetten mit 121,2 in etwa ausgeglichen und in Rottweil mit 27,7 Litern viel zu trocken. Die letzten Julitage waren nicht mehr ganz so heiß und konnten deshalb als angenehm sommerlich empfunden werden. Insgesamt gesehen war der Juli 2019 ein Supersommermonat.