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Polizei kündigt zum Auftakt der Zweiradsaison verstärkte Überwachung an

Mit oder ohne Corona – die Motorradsaison 2020 beginnt. Im April holen viele wieder ihre Maschinen aus der Garage. Diese Zeit hat auch ihre Schattenseiten. Dazu gibt die Polizei wie in jedem Jahr zu Saisonbeginn nützliche Tipps.

Zollernalbkreis. Gerade jetzt, wenn die Biker nach der Winterpause noch ungeübt sind und auch die Autofahrer sich wieder an die oft schnellen und leistungsstarken Motorräder gewöhnen müssen, bestehe ein erhöhtes Unfallrisiko. Zudem seien die Straßen aufgrund der aktuellen Lage derzeit weniger frequentiert, was den einen oder anderen dazu verleiten könnte, seine fahrerischen Fähigkeiten zu überschätzen. In diesem Zusammenhang verweist die Polizei auf zwei schwere Motorradunfälle, die sich bereits vor Saisonbeginn ereignet haben. Beide Biker musste nach notärztlicher Erstversorgung mit schweren Verletzungen vom Rettungsdienst in die Klinik gebracht werden.

Biker sollten sich fehlender Knautschzone bewusst sein

Daher seien gerade jetzt die Verkehrsüberwachung, insbesondere die Geschwindigkeitskontrollen an den beliebten Motorradstrecken, ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten, dass schon die Präsenz der Polizei eine deutlich defensivere Fahrweise bewirke. Freie Strecken seien kein Freifahrschein, andere und sich selbst in Gefahr zu bringen, mahnt die Polizei.

Zweiradfahrer seien gegenüber Autofahrern wegen der fehlenden Knautschzone bei Unfällen immer im Nachteil. Sich dessen bewusst zu sein und seine Fahrweise entsprechend anzupassen, trage dazu bei, die Faszination des Motorradfahrens möglichst unbeschadet genießen zu können.

Zusätzlich lauern gerade zu Saisonbeginn weitere Gefahren: Nach den Wintermonaten seien die Straßen oft noch von Salz und Splitt verunreinigt. Vom Frost aufgerissene Schlaglöcher stellten für Zweiradfahrer besondere Gefahren dar. Gerade auf den besonders reizvollen Strecken in den Albtälern und auf den Albaufstiegen müsse man in den schattenreichen Kurven und Waldstücken derzeit noch mit rutschiger Fahrbahn rechnen. Zudem seien im Frühjahr auch wieder viele landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs, die unvermittelt aus Feld- und Waldwegen einbiegen und gelegentlich auch Spuren auf den Straßen hinterlassen können, die eine zusätzliche Gefahrenquelle darstellen.

Aber nicht nur das Umfeld berge zum Saisonbeginn besondere Risiken. Die Routine im Umgang mit der Maschine müsse erst wieder neu erworben werden. Sich mental auf kritische Situationen vorzubereiten, sei wichtig. Das langsame Herantasten an die Geschwindigkeit und die Schräglage seien gerade am Anfang für den besonnenen Biker unerlässlich.

Maschinen sollten nach dem Winterschlaf genau überprüft werden

Bei Kälte oder neuen Reifen sei die Haftung gerade bei Motorradreifen spürbar schlechter, als man das von der vergangenen Saison her gewöhnt sei. Auch der technische Zustand des Bikes verdiene nach dem Winterschlaf besonderer Aufmerksamkeit. Stimmen Profiltiefe und Reifendruck noch? Passen die Flüssigkeitsstände von Öl und Bremsflüssigkeit noch, ist die Kette geschmiert?

Neben den Kontrollen setzt die Polizei auch auf Aufklärung. Bei verschiedenen Präventionsveranstaltungen sucht die Polizei mit ihren Partnern aus der Verkehrssicherheitsarbeit an Aktionsständen gezielt das Gespräch mit den Bikern.

Tipps und Hinweise rund um die Faszination Motorrad, für eine schöne und vor allem unfallfreie Saison gibt es im Internet, auf der Seite www.gib-acht-im-verkehr.de.