Parodiert "Romeo und Julia": Bernd Lafrenz Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Kleinkunst: Bernd Lafrenz zeigt im Kleinen Saal seine Version von Romeo und Julia

Romeo und Julia, frei-komisch nach Shakespeare, von und mit dem Schauspieler Bernd Lafrenz, gibt es am Mittwoch, 14. März, ab 20 Uhr im Kleinen Saal der Balinger Stadthalle.

Balingen. Wer kennt sie nicht, die schönste und zugleich traurigste aller Liebesgeschichten? Und wer Bernd Lafrenz kennt, weiß auch, dass sowohl Taschentücher als auch Reclamheftchen getrost zuhause gelassen werden können.

In seiner liebevollen Parodie verleiht Bernd Lafrenz dem Stück als einer seiner frei-komischen Shakespeare-Inszenierungen diesen ganz speziellen, luftig-leichten Reiz, mit dem er sein Publikum schon in Hamlet, Macbeth, Othello und König Lear im Sturm erobert hat.

Und wie in diesen anderen Bearbeitungen spielt der preisgekrönte Theatermann Lafrenz die komplette Geschichte von Romeo und Julia als schauspielerisch höchst virtuoses Ein-Mann-Stück, in dem er mit spielerischer Leichtigkeit oft innerhalb von Sekunden von einer Figur in eine andere wechselt.

Aber Lafrenz wäre nicht Lafrenz, wenn er die berühmte Geschichte einfach nur brav nacherzählen würde. Und so lernt der Zuschauer erst einmal den liebenswert lispelnden Balthasar, stolzer Inhaber der Velo-Kurier-Firma "Internationale Kurierdienste Balthasar (seit 1423)" und Nachfahre des gleichnamigen Dieners Romeos, kennen.

Seit elf Generationen – eben seit 1423 – erfüllen die Balthasars Romeos Vermächtnis: die Geschichte der beiden liebenden in alle Lande zu verbreiten.

Aber alles kommt ganz anders als von Balthasar vorgesehen, denn auf magische Weise wird das Shakespearesche Werk mit seinen Personen plötzlich quicklebendig. Zusammen mit Balthasar findet sich das Publikum unversehens mittendrin in der "Sache von damals", erlebt die ganze Geschichte vom "Herrn Romeo" und dem "Fräulein Julia" live und vor Ort.

Und wenn der zwischen Faszination und Lachen hin- und hergerissene Zuschauer am Schluss des Dramas Zeuge zweier wunderbarer, stilecht unter Windungen und Zuckungen vorgeführter Theater-Tode wird, ist auch das – dafür sorgt dann schon Balthasar – anrührend und komisch zugleich.

Auf jeden Fall aber ein krönender Abschluss für einen jener selten gewordenen, königlichen Theaterabende, an denen man am liebsten gar nicht mehr nach Hause gehen will.

 Der Eintritt kostet 19,50 Euro, ermäßigt 15 Euro. Karten gibt es bei der Stadthalle Balingen, Telefon 07433/9 00 84 20.