Der Hintere Kirchplatz im Stadtzentrum kommt bisher eher trostlos daher – er soll nun so attraktiv wie der Marktplatz werden. Hinten rechts an der Ecke zur Wilhelmstraße hin entsteht zudem ein großes Geschäfts- und Wohnhaus. Foto: Maier

Süden, Mitte, Norden: Stadtpolitiker billigen Pläne für Kirchplatz, Gesundheitszentrum und Wilhelm-Kraut-Straße.

Balingen - Nach teilweise langen Vorberatungen hat der Balinger Gemeinderat gestern Abend die weiteren Weichen für große Bauvorhaben in der Innenstadt gestellt. In der Wilhelm-Kraut-Straße im Süden, am Hinteren Kirchplatz im Zentrum und im Gebiet Karlstraße/Mörikestraße im Norden kann’s vorangehen.

Hinterer Kirchplatz: Hier flammte die Diskussion im Gremium gestern noch einmal auf. Bernd Jetter (Grüne) forderte, für die Platz-Planung einen Wettbewerb mit mindestens zwei Büros auszuschreiben; das lehnte die CDU-SPD-Freie-Wähler-Mehrheit gegen die Stimmen der Grünen, der FDP und der Frauenliste ab. Baudezernent Ernst Steidle versicherte, dass die Stadt für den Hinteren Kirchplatz eine weitere Info-Veranstaltung auf die Beine stellen werde: "Wir wollen eine intensive Diskussion und eine breite Beteiligung der Balinger." Das begrüßten die Sprecher aller Fraktionen.

Ziel ist es nach den Angaben von Stadtplaner Michael Wagner, den Hinteren Kirchplatz zu einem "richtigen einheitlichen und attraktiven" Platz zu formen, der eine bessere Anbinung des City-Centers und des Parkhauses an die Innenstadt bewirkt und zusammen mit dem Marktplatz ein großes, homogenes Ganzes bildet. Teil der Gesamtplanung ist auch der Neubau des Geschäfts- und Wohnhauses an der Ecke Adler-/Wilhelmstraße sowie die Neuordnung des gesamten Blocks zwischen Wilhelm-, Adler-, Damm- und Obere Kirchstraße; auch dafür geht das Bebauungsplanverfahren nun nach der Bürgerinformationsveranstaltung im Rathaus in die letzte Phase. Mit dem Neubau des Gebäudes könnte bald losgelegt werden, die Platzgestaltung soll nach Angaben von Oberbürgermeister Helmut Reitemann "synchron", also möglicherweise beginnend schon Ende dieses Jahres, erfolgen.

Wilhelm-Kraut-Straße: Der Bebauungsplan für dieses Areal bis zur Eyach hin befindet sich nun in der letzten Verfahrensphase. Neubauten auf der östlichen Seite der Wilhelm-Kraut-Straße (Neubau VPV Fuoß bis Gasthaus Lang) können demnach dreigeschossig gebaut werden; im hinteren Bereich entlang der Eyach zweigeschossig. Konkret geplant sind der Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses anstelle des bisherigen Gebäudes Nummer 13 und eines Wohnhauses anstelle der ehemaligen Klavierklinik Mauri. Georg Seeg (SPD) meinte dazu, seine Fraktion begrüße es, dass nun die Grundlage für ein "attraktives Wohngebiet am Rande der Innenstadt" geschaffen werde.

Karlstraße/Mörikestraße: Hier plant die Bauprojekta aus Binsdorf, wie berichtet, den Bau eines Gesundheitszentrums auf dem Noch-Parkplatz der AOK; zusätzlich sollen Wohnungen entstehen. Geprüft wird, ob es für das Gebiet bis an die Bahnhofstraße inklusive dem prominenten sowie "stadtbildprägenden Gebäude" (Helga Zimmermann-Fütterer) Württemberger Hof einen Architektenwettbewerb geben wird. Bernd Jetter forderte namens der Grünen, dass die Stadt Einfluss darauf nehmen solle, dass hier bezahlbarer Wohnraum entsteht. Dazu sagte Ernst Steidle, dass man das den privaten Investoren nicht vorschreiben könne.