Immer mehr Jugendliche saufen sich ins Koma. Die Kampagne "bunt statt blau" will dem gegensteuern – ohne erhobenen Zeigefinger. Foto: Steffen Foto: Schwarzwälder Bote

Komasaufen: DAK-Gesundheit und Suchtberatung der Diakonie Balingen suchen die besten Schüler-Plakate gegen Rauschtrinken

DAK-Gesundheit und die Suchtberatung der Diakonischen Bezirksstelle Balingen suchen zum neunten Mal die besten Schüler-Plakate gegen Alkoholmissbrauch: Unter dem Motto "Kunst gegen Komasaufen" startet die DAK-Gesundheit ihre Präventionskampagne "bunt statt blau" in Balingen. Gesucht werden die besten Plakate gegen das Rauschtrinken.

Balingen. Bundesweit seien im vergangenen Jahr 22 309 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gekommen, teilt die Kasse mit. Das seien 1,8 Prozent mehr als im Jahr davor. Im Zollernalbkreis gab es 2016 63 Fälle; das bedeutet einen Anstieg um 10,5 Prozent. Damit sei die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen erstmals seit 2012 wieder angestiegen. Gefragt sei jetzt verstärkte Aufklärung über die Risiken des Rauschtrinkens.

Unterstützt wird die mehrfach ausgezeichnete Kampagne für Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren durch die Diakonische Bezirksstelle und Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Alle Schulen im Zollernalbkreis sind eingeladen, das Thema Alkoholmissbrauch im Unterricht zu behandeln und ihre Schüler bis 31. März Plakate entwerfen zu lassen. Verbunden mit der Kampagne ist die "Aktion Glasklar", die seit 13 Jahren Schüler, Lehrer und Eltern über Alkohol aufklärt. "Eine regionale Alkoholprävention ohne erhobenen Zeigefinger bleibt unverzichtbar, um Kindern und Jugendlichen die Gefahren aufzuzeigen", heißt es.

"Solche wichtigen Gesundheitsthemen sollten in den Schulalltag einfließen", sagt Gerhard Riede von der DAK-Gesundheit in Balingen. Bei "bunt statt blau" würden junge Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschaftern gegen das Rauschtrinken. Das mache diese Präventionskampagne so besonders.

Seit 2010 haben bundesweit mehr als 87 000 junge Künstler bunte Plakate gegen das Komasaufen gestaltet, darunter auch viele aus dem Zollernalbkreis. Die Kampagne "bunt statt blau" wird von Politikern, Suchtexperten und Künstlern unterstützt. "Viele Jugendliche überschätzen sich und glauben, exzessives Trinken gehöre zum Feiern dazu. Die Aufklärung über die Gefahren eines riskanten Alkoholkonsums gelingt mit dem Wettbewerb sehr gut", weiß Magdalena Dieringer von der Suchberatung der Diakonischen Bezirksstelle Balingen. "Mit ihren bunten Plakaten bekennen die jungen Künstler Farbe. So kommen Schüler und Lehrer bei dem schwierigen Thema Alkoholmissbrauch neu ins Gespräch."

Bei dem Plakatwettbewerb gibt es Geld- und Sachpreise zu gewinnen. Außerdem winkt den Schülern, die über die sozialen Netzwerke teilnehmen, ein Instagram-Sonderpreis: Wer ein Bild von seinem Plakat oder ein Video hochlädt, kann neben einem Geldpreis eine Eintrittskarte für die re:publica 2019 in Berlin gewinnen.

Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. März. Anschließend werden in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet. Im Juni wählt dann eine Bundesjury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und mit DAK-Vorstand Andreas Storm den Bundesgewinner.

Weitere Informationen: www.dak.de/buntstattblau