Kriminalität: Bei Bekämpfung dieser Delikte sind auch die Nachbarn gefragt / Infomobil des Landeskriminalamts steht in Balingen

Mit der Zeitumstellung und den länger werdenden Nächten haben auch die Einbrecher wieder Hochkonjunktur. Die Wohnungseinbruchskriminalität ist weiterhin ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit.

Zollernalbkreis. Das Polizeipräsidium Tuttlingen präsentiert im Rahmen der Balinger Immobilientage an diesem Samstag und Sonntag, 9. und 10. November, bei der Balinger Stadthalle das große Infomobil des Landeskriminalamts Baden-Württemberg. Mit dabei sind Fachberater des Landeskriminalamts und der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Balingen. Sie informieren über wirkungsvollen Einbruchsschutz. Darüber hinaus können kostenlose Beratungstermine für Wohn- oder Gewerbeobjekte vereinbart werden.

Die Ermittler sind für die "dunkle Jahreszeit" gerüstet: Insbesondere durch offene Präsenz, gezielte Streifentätigkeit, Intensivierung der Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch zivile Kräfte zum Einsatz kommen, sowie verstärkte Kontrollen insbesondere an Ausfallstraßen sollen potenzielle Täter abgeschreckt werden, und die Polizei verspricht sich zudem auch Hinweise für die Aufklärung von zurückliegenden Einbrüchen.

Die Erfahrung zeigt, dass ein Großteil der Wohnungseinbrüche in den Nachmittags- und frühen Abendstunden verübt wird. Insbesondere in diesen Zeiten will die Polizei mit Streifen und Kontrollen verstärkt präsent sein.

Die Mithilfe der Bürger ist bei der Verhinderung von Einbrüchen für die Polizei unverzichtbar – sei es durch Hinweise auf verdächtige Personen oder Situationen oder die richtige Sicherungstechnik. Immer mehr Täter scheitern laut Polizei an den Sicherungseinrichtungen der Wohnungen oder werden bei ihren Aktivitäten gestört. Schon durch einfache Maßnahmen könne jeder etwas für seine Sicherheit tun und seine Wohnung oder sein Haus technisch optimieren. Leisten Fenster und Türen erheblichen Widerstand, geben die Ganoven ihr Vorhaben schnell auf, denn bei ihren Aktivitäten muss alles ganz schnell gehen.

"Auf verdächtige Personen, Fremde und Fahrzeuge achten"

Gerade bei Neu- oder Umbauvorhaben lassen sich Sicherungsmaßnahmen kostengünstig umsetzen oder nachrüsten. Wie das geht, erklären die Fachleute bei der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Balingen.

Die bundesweite Kampagne "K-Einbruch" befasst sich speziell mit der Prävention von Wohnungseinbrüchen. Auf der Internetseite www.k-einbruch.de kann man sich durch ein interaktives Haus klicken, das die Stellen aufzeigt, die besonders gesichert werden sollten.

Einige Tipps helfen dabei, es den Einbrechern nicht ganz so leicht zu machen: Haus- und Wohnungstüren sollten auch bei kurzer Abwesenheit abgeschlossen werden, Fenster sollten auf keinen Fall gekippt bleiben, denn "gekippte Fenster sind offene Fenster".

Balkon- und Terrassentüren sollten stets geschlossen und mechanisch gesichert sein. Der Schlüssel sollte niemals außerhalb der Wohnung versteckt werden, denn Einbrecher kennen jedes Versteck. Rollläden sollten nur zur Nachtzeit und keinesfalls tagsüber geschlossen werden, weil geschlossene Rollläden Abwesenheit signalisieren. Auch bei Abwesenheit sollte in verschiedenen Räumen das Licht brennen. Eine Zeitschaltuhr kann hier laut Polizei gute Dienste leisten und dem Einbrecher vortäuschen, dass jemand in der Wohnung ist.

Bei längerer Abwesenheit sollte jemand beauftragt werden, den Briefkasten zu leeren. In Mehrfamilienhäusern sollte der Hauseingang auch tagsüber geschlossen sein. "Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken, und achten Sie auf Fremde im Haus", rät die Polizei. "Sorgen Sie dafür, dass Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind."

Und ein paar Tipps für "aufmerksame Nachbarn": auf verdächtige Personen, Fahrzeuge oder Fremde auf dem Nachbargrundstück achten, diese Personen aber auf keinen Fall ansprechen. Bei verdächtigen Wahrnehmungen oder bei Gefahr – etwa bei Hilferufen oder einer ausgelösten Alarmanlage – sollte sofort über Notruf 110 die Polizei eingeschaltet werden.