Diese beiden Jungs bauen schon einmal eine Mauer. Und auch die Stadt Balingen baut aus: Drei zusätzliche Kita-Gruppen entstehen auf dem Heimlichen Wasen sowie in Weilstetten. Archivfoto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderbetreuung: Gemeinderat macht Weg frei für zusätzliche Plätze auf Heimlichen Wasen und in Weilstetten

Der Einrichtung von drei neuen provisorischen Kita-Gruppen hat der Balinger Gemeinderat am Dienstagabend zugestimmt. Zwei entstehen an der Lauwasenschule auf dem Heimlichen Wasen in der Kernstadt, eine weitere in Weilstetten im evangelischen Gemeindehaus.

Balingen. Damit reagieren Gemeinderat und Stadtverwaltung auf den steigenden Bedarf nach Betreuungsplätzen. Die ohnehin schon angespannte Lage wird sich Einschätzung von Harry Jenter, Leiter des Amts für Familien, Bildung und Vereine, in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. In allen Einrichtungen, sowohl den städtischen wie den kirchlichen und auch derjenigen der anderen Träger, sind laut aktuellen Zahlen derzeit 1344 Plätze für Kinder im Alter von 0 bis 7 Jahren verfügbar; rein rechnerisch belegt sind davon 1223. Zusätzliche Krippenplätze entstehen derzeit in Roßwangen und in der Kindervilla in Balingen.

Doch auch damit wird die Nachfrage – insbesondere im sogenannten U3-Bereich – nicht gedeckt: Die Zahl der Kinder, die Krippen besuchen, steigt und wird ausweislich der Geburtenzahlen sowie angesichts neuer und geplanter Baugebiete wie etwa Urtelen in der Kernstadt weiter zunehmen – entsprechend die Zahl der Kindergartenkinder. Plätze in der Kernstadt sind aktuell besonders rar; eine große Nachfrage vermeldet auch Frommern.

Die drei neuen provisorischen Gruppen sollen hier Entlastung bringen. In Weilstetten und damit für die südlichen Stadtteile wird die Kita-Gruppe als Außenstelle des evangelischen Kindergartens in Trägerschaft der Gemeinde eingerichtet. Die Kosten für den Umbau der Räume und der Ausstattung belaufen sich auf rund 30 000 Euro; 21 000 Euro davon übernimmt die Stadt, den Rest die Gemeinde. Wohl rund 100 000 Euro kostet die Einrichtung der beiden Gruppen an der Lauwasenschule; dort wird’s auch deswegen teurer, weil für die Kita-Kinder ein separater Eingang geschaffen werden muss, erläuterte Oberbürgermeister Helmut Reitemann am Dienstag im Gemeinderat.

An beiden Standorten soll die Einrichtung der Gruppen laut Reitemann so schnell wie möglich angegangen und der Betrieb sobald wie möglich aufgenommen werden. Die Sommerpause wolle man idealerweise für die Arbeiten nutzen, er wolle aber keine Hoffnung machen, dass die Gruppen bereits zum neuen Kindergartenjahr, das im August beginnt, eröffnen können, so Reitemann.

Ursprünglich war auch überlegt worden, im Johann-Tobias-Beck-Haus zwei provisorische Kita-Gruppen einzurichten. Das wäre laut Reitemann aber zu teuer gewesen. Die Stadt war diesbezüglich mit der evangelischen Gesamtkirchengemeinde nicht nur wegen der Anmietung, sondern auch wegen des Kaufs des Gebäudes in Verhandlungen. Die Gesamtgemeinde hat aktuell ihren Immobilienbestand auf den Prüfstand gestellt; das Johann-Tobias-Beck-Haus steht nach der Aufteilung der früheren Gemeinde Balingen-Ost möglicherweise zur Disposition.