Mit der Johann-Strauss-Operette "Die Fledermaus" plant die Balinger Stadthalle im Jahr 2012 die nächste große Eigenproduktion. Die Stadt will diesem kulturelle Vorhaben 40 000 Euro für die drei Aufführungen zuschießen. Foto: SB-Archiv

Stadt schießt für nächste Stadthallen-Eigenproduktion 40.000 Euro zu. Identifikation fördern.

Balingen - Bereits seit 1981 stellen die eigenproduzierten Aufführungen der Stadthalle Höhepunkte im kulturellen Leben Balingens dar. Das soll auch so bleiben, war man sich in der gestrigen Sitzung des Verwaltungsausschusses einig.

In dem Gremium fand sich breite Unterstützung dafür, dass Stadthallen-Geschäftsführer Ulrich Klingler die nächste Eigenproduktion für Ende 2012 auf den Weg bringen kann. Die Stadt Balingen soll nach einstimmigem Beschluss 40 000 Euro zum Ausgleich des erwarteten Abmangels zuschießen.

"Das sind für drei Abende eine Menge Holz", fand nicht nur Gemeinderat Dietmar Foth (FDP). "Aber Kunst und Kultur sind auch Aufgaben der Stadt", unterstrich er.

Das sahen seine Gremiumskollegen ebenso, ob sie es nun durch ihr Votum zum Ausdruck brachten oder zusätzlich in einem Redebeitrag, wie beispielsweise Kurt Haigis: Die Reihe der Eigenproduktionen sollte fortgesetzt werden, signalisierte der SPD-Rat weitere Unterstützung.

"Eigenproduktionen fördern die Identifikation"

Die geplante Erhöhung der Kartenpreise gebe die Qualität der Veranstaltungen her, fand Haigis ebenso wie Werner Jessen (Freie Wähler): "Die Eigenproduktionen fördern die Identifikation der Bürger mit ihrer eigenen Stadthalle", unterstrich letzterer. "Das muss es uns wert sein." Und wer in eine der drei Aufführungen gehe, komme vielleicht auch zu anderen Programmpunkten.

Deutlich machten die Wortmeldungen aus dem Ausschuss aber auch, dass die Mitglieder ein wachsames Auge auf die Entwicklung des Zuschussbedarfs haben. Von rund 70 000 Euro im Jahr 2010 für Carl Zellers Operette "Der Vogelhändler" war die Rede – so viel dürfe es nicht wieder werden.

Daher trat Andelin Hotkowic (CDU) für eine Deckelung des Zuschusses ein: "Es wäre unser Wunsch, dass die 40 000 Euro reichen", erbat er. Foth sprach sich sogar für eine Deckelung des jährlichen Gesamtzuschusses für die Halle aus.

Natürlich sei eine Eigenproduktion teurer als der Einkauf einer vergleichbaren Inszenierung, bestätigte Geschäftsführer Klingler entsprechende Fragen. Dafür erhalte man aber etwas Einzigartiges. Im Vergleich zu den jährlichen Vereinszuschüssen in Höhe von rund 2,5 Millionen seien 40 000 Euro zudem recht wenig, fügte Oberbürgermeister Helmut Reitemann an.

Mit der Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauss Sohn greift die Stadthalle übrigens ein Stück auf, das dort bereits erfolgreich auf die Bühne ging: Im Oktober 1993 war das Werk schon einmal als Eigenproduktion zu sehen.