Margarethe Geiselmanns "Farben" sind auch bei der Ausstellung im Balinger Rathaus zu sehen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Kursteilnehmer der Volkshochschule Balingen stellen in der Rathausgalerie aus

Mittwochs geht es hoch her im Atelier der Volkshochschule Balingen: Bilder stehen auf Staffeleien oder liegen auf den Tischen; in der Luft hängt der Geruch von Öl- und Acrylfarben.

Balingen . Eifrig werden die neusten Fortschritte diskutiert: "Bringt’s das Gelb hier wirklich oder wäre nicht eher ein sattes Rot angesagt?" Wie immer liegt die letzte Entscheidung beim Künstler.

"Kunst ist ein Entscheidungsprozess", sagt Dozent und freischaffender Künstler Michl Brenner. Seit beinahe 20 Jahren bietet er in der Volkshochschule sogenannte Studienkurse an. Die Zielgruppe sind entweder Erwachsene, die fit für einen kreativen Beruf werden wollen, oder Freizeitmaler, die ihre Fähigkeiten ausbauen möchten.

Eine Auswahl der Werke ist ab Donnerstag, 26. Juli, in der Balinger Rathausgalerie zu sehen; die Vernissage ist am Mittwoch, 25. Juli, um 19.30 Uhr.

Dabei ist das Konzept für eine Volkshochschule eher ungewöhnlich: Es handelt sich nämlich um ein fortlaufendes Angebot, das ein gesamtes Semester abdeckt. Die Vorteile liegen für Brenner auf der Hand: "Wir orientieren uns an den Menschen, die uns umgeben. Ein Wochenendseminar liefert zwar kreativen Input, ist aber auch Stress: Man kommt in eine neue Gruppe, muss sich präsentieren und will sich dabei möglichst gut verkaufen. Für mich steht die Person, die zu mir kommt, im Vordergrund. Es ist nicht so wichtig, was ich künstlerisch zu sagen habe. Es geht darum, dass die Teilnehmer sich öffnen und selbst erkennen, was sie warum ausdrücken möchten", so Brenner.

Dazu bräuchten sie einen geschützten Raum – das Atelier. Als Kursleiter versteht sich Brenner eher als Mentor statt als Lehrer. Außerdem findet er, das technische Fertigkeiten zwar eine Rolle spielen: "Aber Handwerk ist nicht alles", so der Dozent.

Es finde außerdem kein Unterricht in dem Sinne statt, sondern stattdessen eher Lernprozesse, die aus den jeweiligen Situationen und Problematiken der Teilnehmer heraus entstehen.