Ipek Gedikli (SPD), Oberärztin am Zollernalb-Klinikum, ist über die deutsch-türkische Frauengruppe zur Kommunalpolitik gekommen: "Ich wollte mich einbringen und Vorurteile abbauen." Sehr erfreut sei sie als Frau mit türkischen Wurzeln und Muslima über ihr Wahlergebnis gewesen. Sie habe nicht erwartet, für Kurt Haigis in den Gemeinderat nachzurücken.
"Wir müssen etwas unternehmen, um mehr Frauen in die Gremien zu bekommen", forderte Irmgard Priester (FDP), seit viereinhalb Jahren im Balinger Gemeinderat. Vorher sei es ihr aus beruflichen Gründen nicht möglich gewesen, die Sitzungstermine dienstags wahrzunehmen.
Magdalena Dieringer (FWV) aus Rangendingen berichtete, dass sich gerade für Frauen das Problem stelle, zunächst ihre kleinen Kinder zu betreuen und zu erziehen, und in späteren Jahren ihre Eltern pflegen zu müssen. In Rangendingen sei es gelungen, mehr Frauen in die Kommunalpolitik zu holen. Ihre eigenen Erfahrungen sind gemischt: "Ich musste mir vieles anhören."
In der Diskussion sprachen die Teilnehmerinnen auch über den Zeitfaktor des Ehrenamts und wie man mehr Frauen, gerade jüngere, in die Kommunalpolitik bringen könne. Sie waren sich darüber einig, dass man auf örtlicher Ebene durchaus etwas bewegen könne.
Eine Zuhörerin fragte: "Was wäre, wenn mehr Frauen in der Kommunalpolitik wären?" Die Antwort vom Podium: "Es würden mehr Schwerpunkte auf soziale Themen wie Schulwesen, Familie und Wohnungsbau gelegt, und Entscheidungen würden mehr im Austausch getroffen."
Die Leiterin des Kommunalamts des Landkreises, Petra Hahn, informierte abschließend über die kommenden Kommunalwahlen. Am 26. Mai 2019 sind demnach 1011 Mandatsträger, also Kreisräte, Gemeinde- und Ortschaftsräte, zu wählen.
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