Auf Landkreisebene gibt es bereits den Rufbus – ein solches System soll künftig auch im Balinger Stadtverkehr eingeführt werden. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Stadt Balingen plant attraktivere Busverbindungen / Bürger sollen öffentliche Verkehrsmittel besser nutzen

Der Klimawandel und seine Auswirkungen ist eine Thematik, die aktuell ist und jeden Menschen etwas angeht. Um den Auswirkungen und vor allem der Ausbreitung des Klimawandels entgegenzuwirken, hat die Stadt Balingen konkrete Pläne, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten.

Balingen. Ziel ist es, dass mehr Menschen den ÖPNV nutzen. Die unzähligen Fahrten der Autos und somit viele Abgasemissionen könnten eingedämmt werden, indem der Nahverkehr verbessert und ausgebaut wird, damit mehr Menschen statt mit dem Auto mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

Denn im Sektor Personenverkehr ist vor allem der Automobilverkehr aufgrund seiner hohen Abgase und seiner geringen Kapazität an Fahrplätzen ein großes Problem. Die Treibhausgasemissionen pro Personenkilometer sind bei Autos nämlich fast doppelt so hoch wie bei einem Linienbus.

Das Problem, das sich in einer Umfrage von Bürgern in Balingen und der Umgebung ergab, ist, dass die Menschen nicht die Zeit haben, den ÖPNV zu nutzen. Es dauert oft mehr als doppelt so lange, mit dem Bus zum Beispiel zur Arbeit zu fahren als mit dem Auto, und auch die Fahrzeiten der Busse sind engmaschig genug.

Genau deswegen hat die Stadt Balingen geplant, das Bussystem in den nächsten Jahren in drei Punkten umzugestalten. So sollen die Stadtbuslinien 14 und 24 in Zukunft im Halbstundentakt und nicht mehr wie gewohnt im Stundentakt fahren. Das Positive daran ist: Es werden dafür keine neuen Busse benötigt denn, das seit 2016 existierende Rufbus-System auf Landkreisebene soll als zweiter Punkt auch in das städtische Bussystem installiert werden.

Der Rufbus fährt nur dann, wenn er benötigt und angerufen wird. Dieses System gibt es bereits in der Trägerschaft des Landkreises. Das städtische Rufbussystem soll in Zukunft wenig genutzte Fahrlinien ersetzen und durch eine engere Taktung das Angebot ausbauen. Das heißt, Bushaltestellen, an denen Fahrgäste unregelmäßig zusteigen, werden in Zukunft im Rahmen eines Fahrplanes nur noch auf Anforderung und somit bedarfsgerecht bedient.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass kein Bus mehr regelmäßig an diese Haltestellen fährt, sondern lediglich, dass die Busse nur noch zu bestimmten Zeiten, wie zum Beispiel den Schulzeiten, regelmäßig fahren.

Somit werden viele unnötige Fahrten der Busse eingespart, die dann wiederum anderweitig eingesetzt werden können und zum Beispiel den Halbstundentakt der Buslinien 14 und 24 ermöglichen.

Weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel ein 365-Euro- Jahresticket, welches es in Reutlingen durch Zuschüsse des Bundes gibt, oder einen komplett kostenlosen ÖPNV an Wochenenden sind aufgrund des hohen Zuschussbedarfs aus finanziellen Gründen in Balingen derzeit nicht möglich.

Allerdings soll der für die Linien 14 und 24 bereits existierende Stadttarif ausgeweitet werden. Wer nämlich mit einer dieser Buslinien fahren möchte, muss, wenn er die Grenzen einer Wabe des naldo-Gebiets nicht überschreitet statt 2,60 Euro nur zwei Euro zahlen.

Das liegt daran, dass die Stadt Balingen einen Teil, in dem Fall 60 Cent, subventioniert. Dieser Tarif soll in Zukunft auf alle Linien, die ausschließlich im Gebiet Balingen fahren, ausgeweitet werden und es somit für alle Nutzer des städtischen Busverkehrs billiger machen mit dem Bus zu fahren.

Es soll in Zukunft also um einiges leichter und auch billiger gemacht werden, den ÖPNV zu nutzen. Zudem kann damit das Klima geschont und der Treibhausgasausstoß eingedämmt werden. Dafür müssen allerdings die Bewohner der Stadt Balingen das Angebot des ÖPNV nutzen.