Josef Lohmüller, Leiter der Jugendmusikschule Balingen, freut sich auf neue – erwachsene – Schüler. Foto: Maier

Balinger Einrichtung reagiert auf Anfragen. Unterricht für ältere Semester beginnt im März. FDP dagegen.

Balingen - Neue Zielgruppe: An der Jugendmusikschule Balingen können sich künftig auch Erwachsene an Instrumenten unterrichten lassen. Der Gemeinderat gab dafür gestern mehrheitlich grünes Licht.

Die Schulordnung wird dafür entsprechend mit Wirkung zum 1. März 2014 geändert. Probeweise für zunächst ein Jahr ist dann auch Unterricht für Erwachsene möglich. Dieser erfolgt grundsätzlich als Einzelunterricht, zwei verschiedene Pakete sind im Angebot: Entweder fünf Unterrichtsstunden à 30 Minuten für 130 Euro oder fünf Unterrichtsstunden à 45 Minuten für 194 Euro. Das ist deutlich mehr, als für Stunden für Kinder und Jugendliche anfallen, aus Sicht der Stadt allerdings auch aus gutem Grund: Durch die Gebühren sollen die Kosten für den Unterricht, anders als im Falle von Minderjährigen, voll gedeckt werden. Nach einem Jahr, Anfang des Jahres 2015, wolle man Bilanz ziehen, so Oberbürgermeister Helmut Reitemann, und prüfen, wie sich das Angebot entwickelt. Fällt die Bilanz positiv aus, werde man den Erwachsenenunterricht endgültig einführen.

Josef Lohmüller, Leiter der Jugendmusikschule Balingen, sagte, dass es regelmäßig Unterrichts-Anfragen von Erwachsenen gebe, insbesondere auch aus Chören und Musikvereinen. Die Nachfrage werde in den nächsten Jahren wegen der Alterung der Gesellschaft wohl noch zunehmen. Durch die Öffnung könne die Musikschule nun auch die Generation 50+ erreichen. Andere Musikschulen im Kreis – Albstadt, Hechingen, Burladingen, auch die Jugendmusikschule Zollernalb – bieten Unterricht für Erwachsene bereits an.

Für den Erwachsenen-Unterricht sprach sich die Mehrheit im Gemeinderat aus. Helga Zimmermann-Fütterer (SPD) sagte, dass sie die Öffnung gutheiße. So könnten auch musikinteressierte Erwachsene ein Instrument neu erlernen oder aber ihre Kenntnisse wieder auffrischen. Klaus Hahn (CDU) meinte, dass das neue Angebot sinnvoll sei, gerade beispielsweise für Blechblasinstrumente. Auch Werner Jessen (Freie Wähler) sprach sich dafür aus – und mahnte zugleich, dass sich das Angebot finanziell unbedingt selbst tragen müsse, dafür könne es keinen Zuschuss von Seiten der Stadt geben.

Geschlossen dagegen sprach sich die FDP-Fraktion aus. Peter Harich sagte, dass es keine städtische Aufgabe sei, Erwachsene zu unterrichten – dafür gebe es private Anbieter, diesen solle die Stadt nicht das Wasser abgraben.