Serie: Laut Otto Kopp können Beerensträucher gesetzt und Kräuter aus Samen vorgezogen werden

April, April der macht was er will. Dieser Spruch beschreibt nach Ansicht von Otto Kopp, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Endingen, recht gut das Dilemma, in dem sich Hobbygärtner im April befinden.

Balingen. Zum einen gibt es schon viele sehr schöne sonnige Tage, an denen sich zahlreiche Gartenarbeiten erledigen lassen, zum anderen kann es recht schnell noch mal sehr kühl und frostig werden. Auch das typisch wechselhafte Wetter im April mit Regen, Wind, Sonne und teilweise Schnee kann dem ambitionierten Gärtner einen Strich durch die Rechnung machen. Dabei gibt es doch so viel zu tun im Garten, denn bis zur Hauptsaison sind es nur noch ein paar Wochen.

Blütenreste entfernen

Bei verwelkten Zwiebelblumen die Blütenreste abschneiden. Andernfalls bilden die Pflanzen Samenstände, was der Zwiebel Kraft entzieht.

Beerensträucher setzen

Jetzt hat der Hobbygärtner nochmals die Chance, Beerensträucher wie Himbeeren, Heidelbeeren oder Johannisbeeren zu setzen. Die Ernte wird dafür allerdings nicht so ertragreich ausfallen. Im nächsten Jahr gibt es dann die volle Ernte. Für Erdbeeren einzupflanzen ist es jetzt höchste Zeit. Empfohlen werden kräftige Erdbeerpflanzen vom Wochenmarkt.

Beetvorbereitungen

Bevor die ersten Pflanzen in den Garten gesetzt oder gesät werden, müssen die Beete entsprechend vorbereitet werden. Zuerst sollten alle Un- und Wildkräuter vollständig entfernt werden. Danach folgt eine Bodenauflockerung mit der Hacke. Zur Bodenaufbereitung kann gut verrotteter Kompost zugegeben werden. Achtung: Zu viel Dünger in der Anpflanzphase kann kontraproduktiv wirken.

Hochbeete

Je nach Gartentyp, Gartengröße und Art der Bepflanzung kann mit etwas handwerklichem Geschick ein solches Hochbeet geschaffen werden. Egal aus welchem Material sie gebaut sind, sie erleichtern die Arbeit im Garten oder Balkon enorm.

Wichtig ist aber die richtige Befüllung mit optimalem Substrat. Ebenso wichtig sind der gewählte Standort und damit die Lichtverhältnisse, um zu entscheiden, ob Zierpflanzen oder Gemüse besser zu kultivieren sind. Als empfehlenswertes Nachschlagewerk sei das Buch "Alles über Hochbeete. Geniale Ideen vom Bau bis zur Bepflanzung, Tara Nolan Verlag Eugen Ulmer" genannt.

Stauden pflanzen

April ist die ideale Pflanzzeit für Stauden wie zum Beispiel den Rhododendron. Bevor die Stauden in das vorbereitete Beet gepflanzt werden, sind sie mit dem Wurzelballen etwa zehn bis 15 Minuten ins Wasser zu stellen. Nach der Wässerung wird die Staude so eingepflanzt, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschießt. Ideal ist eine Zugabe von Kompost und Hornspäne. Ältere Stauden können im April geteilt werden.

Pflanzen vorziehen

Wer frühzeitig in den Genuss frischer Kräuter und Gemüse kommen will, kann bereits viele Sorten seit März aus Samen vorziehen. Wenn noch nicht getan, sollte man im April mit dem Vorziehen diverser Kräuter und Gemüsearten beginnen, zum Beispiel Rotkohl, Chinakohl und Blumenkohl in Töpfen auf der Fensterbank. Nach dem letzten Frost werden die Setzlinge dann im Mai ins Freiland umgesetzt.

Routinearbeiten

Der Rasen sollte jetzt jede oder alle zwei Wochen gemäht werden; er ist maximal um ein Drittel zu kürzen, aber nicht auf weniger als vier Zentimeter. Das Unkraut ist zu jäten, und bei Trockenheit sollten die Pflanzen gegossen werden. Und wenn es nicht schon im März erledigt wurde, sollten nun die Rhododendronsträucher gedüngt werden.

(det). Gerade in der aktuellen Corona-Krise können blühende und gedeihende Pflanzen und Blumen die Stimmung der in ihrem Tatendrang eingeschränkten Menschen heben. Was drinnen und draußen getan werden kann, dazu geben in unregelmäßigen Abständen Vorsitzende und Mitglieder der Balinger Obst- und Gartenbauvereine Ratschläge.