In der Lehrstellenbörse der IHK sind derzeit 227 Ausbildungsplätze in 53 Berufen offen. Foto: Grubitzsch Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Präsident und Geschäftsführer verweisen auf Beratung und Hilfen

Zollernalbkreis/Reutlingen. IHK-Präsident Christian Erbe und IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp rufen die heimischen Unternehmen auf, bei der dualen Ausbildung nicht nachzulassen.

Die Folgen der Corona-Pandemie bekommt nach Angaben der Industrie-. und Handelskammer Reutlingen auch die betriebliche Ausbildung zu spüren. Viele Firmen, die sonst regelmäßig ausbilden, seien derzeit zurückhaltend. Die Entscheidung über neue Lehrverträge würden noch hinausgezögert, einige Betriebe überlegten sogar, ein Jahr lang nicht auszubilden. "Ich appelliere an alle Firmen, bei der dualen Ausbildung nicht nachzulassen. Jungen Menschen eine Chance zu geben, ihnen praxisnahes Wissen zu vermitteln und den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, ist gerade jetzt ein eminent wichtiges Signal an die junge Generation", so Christian Erbe.

Dazu komme: Ausbildung sei die beste Investition in die personelle Zukunft der heimischen Firmen.

"Nach Corona werden Unternehmen schnell wieder gut aus- und weitergebildete Mitarbeiter benötigen", sagt Wolfgang Epp. Die IHK rechnet nach seinen Angaben für die kommenden Jahre weiterhin mit einer Fachkräftelücke.

Die Wirtschaftseinrichtung unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen bei der Ausbildung, berät zu Berufsbildern und Ausbildungsinhalten und informiert Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern. Die IHK Reutlingen investiert jedes Jahr rund 1,8 Millionen Euro aus den Pflichtbeiträgen der regionalen Firmen für die Ausbildung junger Menschen und damit in die von der Wirtschaft dringend benötigten Fachkräfte. "Dieses hohe Engagement werden wir beibehalten", so Epp. In der Lehrstellenbörse der IHK sind derzeit 227 Ausbildungsplätze in 53 verschiedenen Ausbildungsberufen offen. Außerdem können Betriebe bis 249 Beschäftigte in Kürze das Bundesprogramm "Ausbildungsplätze sichern" in Anspruch nehmen. Unternehmen, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind, bekommen eine Prämie, wenn sie ihr Ausbildungsniveau halten oder sogar erhöhen.