Er ist in Balingen gut angekommen: der neue Pfarrer Oliver Saia. Foto: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Oliver Saia ist der neue Pfarrer im evangelischen Dekanat in Balingen / Gespannt auf Begegnungen

Balingen. Kirche in sozialen Netzwerken? "Das ist wichtig", fndet Oliver Saia. Der 30-Jährige ist seit 1. März der neue Pfarrer zur Dienstaushilfe (PDA) im evangelischen Dekanat in Balingen. Er will nicht nur den Internet-Auftritt der Kirche auffrischen, der Neue hat auch viele andere Aufgaben. "Ich freue mich auf die Herausforderung", versichert Saia.

Die PDA-Stellen seien flexibel und nicht auf eine konkrete Gemeinde festgelegt, erklärt der 30-Jährige, der ursprünglich aus dem nördlichen Schwarzwald kommt und nun seit Anfang März mit seiner Frau Annika in Balingen wohnt. "Ich werde im gesamten Kirchenbezirk unterwegs sein und die ganze Bandbreite kennenlernen", sagt er. Saia sieht es als Chance. Er weiß aber auch, dass diese "Springer"-Tätigkeit gewisse Risiken mit sich bringt: "Es kann passieren, dass ich in eine Gemeinde zur Predigt komme, die ich nicht kenne." Was ist für die Gemeinde wichtig? Was bewegt die Menschen? Was sind ihre Sorgen? Saia betont, ihm liege es sehr am Herzen, lebensnah zu predigen. "Ich werde mein Bestes tun, um die Orte und die Menschen kennenzulernen."

Seine neue Heimat Balingen habe der junge Pfarrer bereits mit dem Fahrrad erkundet. "Diese Stadt ist tatsächlich lebendig. Sie ist wahnsinnig schön und malerisch, und die Balinger mögen ihre Stadt sehr", schildert er seine ersten Eindrücke.

Dekan Beatus Widmann wird Saia am morgigen Sonntag beim Gottesdienst in der Stadtkirche offiziell vorstellen. Der neue Pfarrer selbst wird dort nur selten predigen. "In Zillhausen und in Streichen wird man mich vermutlich öfter sehen", weiß er.

Aktiv ist er bereits in der Frommerner Schule. Dort unterrichtet er in der ersten, dritten und siebten Klasse Religion. "Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Ich spreche Dinge an, die viele Kinder aus ihrem Alltag gar nicht mehr kennen", gibt er zu. Seine Aufgabe sieht der Pfarrer darin, "als Stimme der Kirche in der Schule präsent zu sein, die Religion als einen wichtigen Teil der Kultur näherzubringen".

"Ich möchte nach besten Kräften Kirche bauen helfen", formuliert Saia. Und das nicht nur im Gottesdienst. Der neue Pfarrer möchte sich intensiv um die Öffentlichkeits- und die Pressearbeit kümmern. "Es ist massiv wichtig, dass die Kirche in den Medien präsent ist", ist er überzeugt. Saia macht aber klar: "Der Internet-Auftritt kann die Gespräche natürlich nicht ersetzen. Ziel ist und bleibt der persönliche Kontakt. Da ist einfach viel mehr möglich, da kann viel mehr passieren."

Wird er nun frischen Wind in die Gemeinde bringen? "Das hoffe ich sehr", sagt er bescheiden. Er möchte nicht allein im Rampenlicht stehen: "Ich schätze es und sehe es als Privileg, mit einem Team zusammenzuarbeiten."

Auf drei Jahre ist Saias PDA-Tätigkeit in Balingen befristet. "Ich bin sicher, dass diese Zeit sehr schnell vergeht und ich am Ende traurig bin, wenn ich wieder gehen muss", sagt er. Und schiebt dann hinterher: "Wer weiß, vielleicht kann ich ja am Ende als Pfarrer im Zollernalbkreis bleiben." Die Region hat er auf jeden Fall schon lieb gewonnen. Gespannt sei er jetzt auf die Begegnungen mit den Menschen. "Sie können mich auch gern auf der Straße ansprechen", ermutigt Saia.

Oliver Saia kommt aus Straubenhardt im nördlichen Schwarzwald. Er hat in Tübingen evangelische Theologie studiert und war nach dem Studium zweieinhalb Jahre als Vikar in Dettenhausen in der Schönbuchlichtung tätig. Saia ist 30 Jahre alt, verheiratet und wohnt mit seiner Frau seit Anfang März in Balingen. Seine Hobbys sind Sport, Malen, Schreiben und Kochen.