Wollen helfen und werben für die Typisierungsaktion (von links): Magdalena Schwedler, Theo Keinath, Inge Bönsch, Waltraud Bob, Hans Uhl, Bernd Knoll und August Teichmann. Foto: Ungureanu

Beliebter Frommerner ist an Blutkrebs erkrankt. Familie und Freunde organisieren Typisierungsaktion am 16. Dezember.

Balingen-Frommern - Für die Familie war es ein herber Schlag, die Freunde waren fassungslos: Bei Hubert Bönsch wurde Blutkrebs diagnostiziert. Zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) wird in Frommern eine Typisierungsaktion organisiert. Das Ziel: Betroffenen zu helfen.

In Frommern ist Hubert Bönsch bekannt und beliebt. 42 Jahre war der heute 70-Jährige gebürtige Dürrwanger als Realschullehrer tätig, die meiste Zeit an der Realschule Frommern. Als "Hans Dampf in allen Gassen" kennt ihn Ortsvorsteher Hans Uhl: "Wenn man ihn gebraucht hat, war er da." Er sei "ganz erschüttert" gewesen, als er von der Erkrankung des bekannten und beliebten Mannes gehört habe.

Inge Bönsch, die Ehefrau von Hubert Bönsch, war dann auf die DKMS zugegangen, hatte zunächst um Wattestäbchen gebeten, mit denen man anhand von Speichelproben auch typisieren kann. Freunde der Familie erklärten sich bereit, zu helfen. Und für Hans Uhl war es selbstverständlich, die Frommerner Festhalle für die Typisierungsaktion zur Verfügung zu stellen und die Schirmherrschaft zu übernehmen.

Potenzielle Spender werden dringend gebraucht

Magdalena Schwedler von der DKMS bringt es auf den Punkt: "Jeder kann helfen und sich als potenzieller Stammzellenspender in die Datei aufnehmen lassen oder Geld spenden, damit die Typisierung finanziert werden kann." Potenzielle Spender werden dringend gebraucht, denn in Deutschland sind lediglich etwa vier Millionen Menschen typisiert.

Manchmal hat man Glück, sagt sie, und in der Datei, in der weltweit etwa 20 Millionen Spendenwillige erfasst sind, finden sich ein bis zwei Personen, deren Gewebemerkmale passen. Aber bei seltenen Gewebemerkmalen ist ein passender Spender wie ein Sechser im Lotto.

Ihr Anliegen ist es auch, den Menschen die Angst vor einer Spende zu nehmen: Es sei ähnlich wie eine Blutwäsche bei Nierenerkrankungen, erklärt sie. Und Waltraud Bob, die mit Familie Bönsch befreundet ist und die Aktion mit organisiert, erzählt, dass sie schon einmal gespendet hat – im Mai dieses Jahres, für einen 43-jährigen Amerikaner. "Er ist heute gesund", sagt Waltraud Bob. Das Glücksgefühl, geholfen zu haben, sei unbeschreiblich. Sie würde es sofort wieder tun.

Wie läuft es ab? Zunächst erfolgt eine Datenerfassung, danach werden fünf Milliliter Blut entnommen. Dabei machen Ärzte und Krankenschwestern ehrenamtlich mit. In zehn Minuten ist alles erledigt. Danach dauert es vier bis sechs Wochen, bis die Gewebemerkmale typisiert sind.

Infos zur Typisierungsaktion

Die Typisierungsaktion findet am Sonntag, 16. Dezember, zwischen 11 und 15 Uhr in der Festhalle in Frommern statt. Weil eine Typisierung 50 Euro kostet und die DKMS sich aus Spenden finanziert, wurde bei der Sparkasse Zollernalb ein Spendenkonto eingerichtet: Bankleitzahl 653 512 60, Konto 134025384.