Martin Strobel wird am Mittwoch als bester HBW-Spieler der Saison 2014/15 geehrt. Foto: Kara

Handball: Französischer Zweitligist Sélestat Alsace HB kommt zur "Saisoneröffnung" in die Balinger Arena.

Für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten steht am Mittwoch die offizielle Saisoneröffnung und gleichzeitig das letzte Vorbereitungsspiel an. Ab 19 Uhr trifft das Team von Trainer Markus Gaugisch in der Balinger Sparkassen-Arena auf den französischen Erstliga-Absteiger Sélestat Alsace Handball.

"Wir wollen eine bessere Deckung stellen als zuletzt und ansonsten das zeigen, was bisher gut lief", sagt HBW-Coach Gaugisch vor der Saisoneröffnung. Das, was gut lief, bedeutet das Angriffsspiel – sowohl über den Gegenstoß als auch gegen die stehende gegnerische Abwehr. Verzichten muss der Coach heute auf Kreisläufer Christoph Theuerkauf (Bauchmuskelverletzung) und Felix König (Belastungsprobleme im Schienbein). Bei Fabian Böhm zwickt die Achillessehne. Sollte er passen müssen, rückt Youngster Jan Remmlinger vom HBW Balingen-Weilstetten II in die Mannschaft. Nach der Begegnung stehen die Spieler des Bundesligisten für eine Autogrammstunde zur Verfügung.

Wie stark der Gegner im ersten und letzten Test vor eigenem Publikum sein wird, lässt sich schwer einordnen. Als Tabellenvorletzter der Ligue Nationale stiegen "Les Violets" Ende der vergangenen Spielzeit in die Pro D2 ab. Nun gilt es für Trainer Christian Gaudin, den großen Umbruch herbeizuführen. Neun Spieler, darunter der isländische Regisseur Snorri Gudjonsson (USAM Nîmes), der früher für den TV Großwallstadt, GWD Minden und die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga spielte, und Rückraumspieler Stevan Vujovic – er schloss sich der HSG Wetzlar an – haben den Klub verlassen, drei Nachwuchsnationalspieler sind in den Kader der ersten Mannschaft aufgerückt, außerdem hat Sélestat fünf externe Neuzugänge – darunter Trainersohn Thomas Gaudin. Noch zu Beginn der vergangenen Saison hatte Christian Gaudin die Geschicke beim HSV Hamburg geleitet, wurde dort jedoch im Dezember 2014 geschasst. Seit Februar 2015 gibt der ehemalige Torhüter nun den Ton bei den Elsäßern an, bei denen Christian Omeyer als Sportlicher Leiter das Sagen hat. Nicht nur der Manager, auch dessen Zwillingsbruder Thierry – 2008 Welthandballer – und der ehemalige Balinger Rock Feliho waren früher für Sélestat aktiv. Nach dem Abstieg – Gaudin: "Das war ein traumatisches Ereignis. Eine Blutauffrischung ist unbedingt nötig " – wollen die Elsäßer nun so schnell wie möglich in die Eliteklasse zurückkehren. Zwei Jahre will Gaudin sich und seinem Team dazu Zeit gönnen.

Am vergangenen Wochenende nahm Sélesat an einem Turnier in Basel teil, belegte dort nach Niederlagen gegen den Schweizer Vizemeister TSV St. Otmar St. Gallen (18:23) und den HC Kriens-Luzern (16:26) sowie einem Sieg über Gastgeber und Nationalliga-A-Aufsteiger RTV Basel (23:22) und einem Remis gegen den deutschen Zweitligisten TSG Friesenheim (21:21) den vierten Platz.

Für den HBW geht es am Samstag (19.30 Uhr) mit dem Erstrunden-Turnier im DHB-Pokal bereits mit der Pflicht weiter. Dann trifft das Gaugisch-Team in der Olympiahalle Nußloch auf den gastgebenden Drittligisten SG Nußloch. Im falle eines Erfolges – und davon gehen alle beteiligten aus – steht am Sonntag um 14 Uhr dann das "Finale" gegen den Sieger aus der Begegnung zwischen dem Zweitligisten TSV Bayer Dormagen und dem Drittligisten TV Kirchzell (Samstag, 17 Uhr) auf dem Programm. Dann geht es um den Einzug ins Achtelfinale.