Die Versicherer gingen lange von Aufwendungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro aus. Jetzt sind es 1,9 Milliarden Euro. Foto: Maier

Schadenssumme des Unwetters wächst auf rund 1,9 Milliarden Euro. Versicherungsbeiträge steigen.

Stuttgart/Balingen - Der 28. Juli 2013 hat binnen weniger Stunden das Leben von zigtausend Menschen im Südwesten verändert. Besonders in den Kreisen Reutlingen, Tübingen, Esslingen und Göppingen richtete ein Hagelsturm verheerende Schäden an.

Die Versicherer gingen lange von Aufwendungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro aus. "Jetzt wird der versicherte Marktschaden mit 1,9 Milliarden Euro angegeben", sagte Hans-Joachim Haug, Vorstandsvorsitzender der Württembergischen Gemeinde-Versicherung, unserer Zeitung.

Die Branche gehe inzwischen von 310.000 Schadenfällen aus. Abgewickelt und bezahlt ist davon erst gut die Hälfte. Angesichts der Flut von zerstörten Hausdächern und Autos kommen weder die Versicherungen noch die Handwerker nach.

 Versicherungsbeiträge erhöht

Die beteiligten Gewerke gehen davon aus, dass es mancherorts noch Monate dauern kann, bis alles erledigt ist. Hilfreich ist dabei der milde Winter, durch den die Reparaturarbeiten bisher selten unterbrochen worden sind.

Folgen ziehen der Hagelsturm und weitere extreme Wetterereignisse aber auch für alle anderen nach sich: Diverse Versicherungen haben danach die Versicherungsbeiträge erhöht, um die enormen Schadensummen abfedern zu können.Rund eine Woche später hatten auch im Zollernalbkreis und im Kreis Rottweil heftige Unwetter mit Hagelkörnern so groß wie Hühnereiern, starken Regenfällen sowie eingeschlagenen Dachfenstern und Autofenstern gewütet. Sie verursachten ebenfalls schwere Schäden.