Noch ist es Zukunftsmusik: ein Kreisverkehr an der Kreuzung Sting-/Charlotten-/Eckenfelderstraße und dort, wo noch die Garagenstehen, ein Wohnblock mit vier Vollgeschossen und einem zurückversetzten Staffelgeschoss, sowie weitere acht mehrgeschossigeGebäude auf der Fläche zwischen der Stingstraße und dem Etzelbach. Foto: Hauser

Neues Quartier für 230 Bewohner. Beschluss für Bebauungsplan bereits 2014 gefasst.

Balingen - Der Beschluss, für die rund 1,9 Hektar große Fläche zwischen der Stingstraße und dem Etzelbach einen Bebauungsplan aufzustellen, war bereits 2014 gefasst worden. Nun stehen auch die Kriterien für die Ausarbeitung fest.

Baudezernent Michael Wagner erinnerte in der Sitzung des Technischen Ausschusses daran, dass mit einem Architekturwettbewerb eine "hohe Wertigkeit bei der Bebauung und Gestaltung" sichergestellt habe werden sollen. Der Siegerentwurf sah zunächst sieben Einzelgebäude mit jeweils drei Vollgeschossen und zurückgesetzten Staffelgeschossen sowie ein großzügiges Fußwegenetz und eine zentrale Tiefgarage mit 150 Stellplätzen vor.

Das habe sich laut Wagner nun geändert, da der Investor, die Firma Denkinger aus Jungingen, nun auch die Gebäude und Flächen an der Stingstraße gekauft habe, was zunächst nicht der Fall gewesen sei. Nun laute der Vorschlag: zwei weitere Gebäude, ebenfalls mit drei Stockwerken und einem Staffelgeschoss sowie die Erhöhung des Gebäudes an der Ecke Stingstraße/Charlottenstraße, das dann bei einer Umsetzung der Planung viereinhalb Geschosse hätte. Die Zahl der Wohneinheiten wachse von zunächst 75 Wohneinheiten auf nunmehr 89. "In dem neuen Quartier könnten einmal zwischen 200 und 230 Menschen wohnen", erläuterte Wagner.

Er wies zudem darauf hin, dass auch das Gebäude in der Charlottenstraße, in dem das Stadtarchiv untergebracht ist, Teil des Bebauungsplans sei. Dieses müsse aber weichen, "um langfristig ein homogenes Ganzes" zu erhalten. Die Verwaltung werde sich mit der Unterbringung des Stadtarchivs an anderer Stelle "zeitnah" befassen, doch derzeit bestehe kein Handlungsbedarf. Weiter erläuterte Wagner, dass an der Kreuzung Sting-/Charlotten-/Eckenfelderstraße ein Kreisverkehr angelegt werden könnte. "Wenn er finanzierbar ist", gab der Baudezernent aber zu bedenken.

Kritik: "Wir machen da ein Fass auf"

In der Diskussion kritisierte Gerhard Lay (FDP) den Plan, das Gebäude Ecke Sting-/Charlottenstraße um ein Stockwerk zu erhöhen. "Wenn wir das zulassen, machen wir ein Fass auf", befürchtet er. Oberbürgermeister Helmut Reitemann schlug daraufhin die Vorgabe vor, das Staffelgeschoss rundum so zurückzusetzen, dass dieser Wohnblock nicht als fünfstöckiges Gebäude wahrgenommen werde.

Auf mögliche Parkprobleme wies Bernhard Rewes (CDU) hin. Er befürchtet, dass die Straßen zugeparkt werden, wenn alle Bewohner eingezogen sind.

Und Ute Theurer (Freie Wähler) war sich nicht sicher, ob die geplanten 150 Stellplätze ausreichend seien. Schließlich regte Uwe Jetter (Grüne) an, 30-Kilometer-Zonen ums neue Quartier auszuweisen, da mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen sei.