Fühlt sich wohl: Friedrich Dold am Cembalo. Foto: Engelhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Friedrich Dold feiert seinen 80. Geburtstag / Konzerte sind gefragt

Balingen. Einen Tag ganz ohne sein Klavier oder Cembalo? Für Friedrich Dold kaum vorstellbar. Die Musik begleitet ihn fast sein ganzes Leben lang, war und ist seine ganz große Leidenschaft, die er mit seiner Frau Elfriede teilt. Am Donnerstag hat er seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Ein großer Stapel Noten liegt auf einem Ständer unweit des Eingangs, direkt vor sich hat Friedrich Dold aber nur sein Instrument. Er stimmt ein paar Töne auf seinem Cembalo an, spielt eine kleine Melodie. Der Raum ist fast nur von dem fahlen Licht erhellt, das an diesem Dezembertag nur zögerlich durch das Fenster seinen Weg findet. Aber das macht ihm nichts aus. Er genießt jeden Moment an den verschiedenen Musikinstrumenten, die er fingerfertig beherrscht. Heute kann er allerdings nur kurz am Cembalo sein, das Telefon klingelt, und Besuch steht bereits vor der Tür. Friedrich Dold feiert seinen Geburtstag im engen Familienkreis. Doch viele Weggefährten und Freunde lassen es sich natürlich auch nicht nehmen und gratulieren dem rührigen Wahl-Ostdorfer.

Geboren wurde Friedrich Dold am 21. Dezember 1937 in Mannheim. Als er fünf Jahre alt war, kam seine Familie nach Vaihingen. Doch das sollte nur eine kurze Zwischenstation sein. 1943 ging es weiter nach Balingen, wo seine Großmutter, die die Tochter des Apothekers Egelhaaf war, eine Arbeit als Apothekerin fand.

Hier, mitten im Schwabenland, hoffte die Familie von den Bombenangriffen endlich verschont zu bleiben, was nicht ganz gelang.

Studium in Tübingen

Nach dem Besuch der Sichelschule studierte Friedrich Dold Anglistik und Germanistik in Tübingen. Wertvolle Erfahrungen machte er darüber hinaus bei seinen beiden Studiensemestern in Berlin und sowie in England. 1966 machte Dold schließlich seinen Abschluss, begann zuerst in Oberndorf als Lehrer zu arbeiten, war danach am Ebinger Gymnasium (1967 bis 1977) und dann bis zu seiner Pensionierung 1998 am Balinger Gymnasium tätig.

Durch die Musik fand er auch sein persönliches Glück. Über seinen guten Freund Gerhard Rehm lernte Dold seine spätere Frau Elfriede Knoch zuerst schätzen – und dann lieben. 1970 war die Hochzeit, vier Jahre später wurde das Haus in Ostdorf gebaut, wo das Ehepaar Dold auch heute noch wohnt.

"Meine Frau und ich lieben die Musik und haben von Beginn an sehr gut harmoniert", sagt Friedrich Dold. Und davon können sich die Zuhörer auch heute noch überzeugen. Regelmäßig ist das Ehepaar Dold beispielsweise im Rahmen des Balinger Barockensembles zu hören: Gemeinsam mit Hubert Weinundbrot am Fagott zeigen die gelernte Flöttistin Elfriede Dold und der Jubilar am Cembalo dann ihr ganzes Können – das nächste Konzert ist am 7. Januar in Erlaheim.

Fest in den Osterferien

Dank Gerhard Rehm und Irmgard Priester kam das Ensemble einst erst zustande; das Ehepaar Dold war von Beginn an dabei. "Im kommenden Jahr besteht das Balinger Barockensemble seit 50 Jahren, mal schauen, wie wir das dann feiern", sagt Dold.

An seiner Expertise lässt er seit vielen Jahrzehnten auch die Leser des Schwarzwälder Boten teilhaben. "Ich wusste damals nicht, was auf mich zukommt, als ich zugesagt hatte, eine Rezension über ein Balinger Konzert zu schreiben", erzählt Dold und schmunzelt. "Es hat viel Spaß gemacht, auch wenn es nicht immer einfach war, diplomatisch zu sein."

In den Osterferien im kommenden Jahr feiert Friedrich Dold seinen Geburtstag etwas größer nach. "Es ist ganz schön schwierig, die ganze Familie und die Freunde unter einen Hut zu bringen", so Dold. Dann werden neben den drei Kindern und sieben Enkeln auch viele langjährige Wegbegleiter dabei sein. "Das wird sicher ein schönes Fest", freut er sich jetzt schon.